Walsum. . Seit Jahren streiten sich Stadt, Politik und Steag darüber, ob und wenn wie die denkmalgeschützte Hubbrücke künftig genutzt werden soll. Jetzt gibt es dem Vernehmen nach eine Lösung. Am Freitag wollte sich dazu aber niemand äußern.
Offensichtlich haben sich die Stadt Duisburg und der Energiekonzern Steag in Sachen Walsumer Hubbrücke geeinigt. Wie die Redaktion aus politischen Quellen, die nicht genannt werden wollen, erfuhr, soll die Strecke über den Eingang des Nordhafens künftig für den Pkw-Verkehr zur Einbahnstraße werden. Die zweispurige Lösung, wie von vielen Bürgern und anliegenden Unternehmen im Vorfeld gewünscht, wird es dem Vernehmen nach nicht geben.
Die Steag soll zugesagt haben, die denkmalgeschützten Brückenpfeiler und den Gesamtcharakter des Walsumer Wahrzeichens zu erhalten. Grund für die Verkehrsführung nur in eine Richtung soll sein, dass die Errichtung einer Ampelanlage, die den Verkehr nach Nord und Süd erlauben würde, zu teuer wäre. Gleiches gilt für eine zweispurige Straße mit Gehweg.
Keine Stellungnahme der Steag
Auf Nachfrage zum Thema sagte Anja Kopka, Chefin des Kommunikationsreferats der Stadt Duisburg, man werde „keinen Kommentar“ abgeben. Selbige Formulierung verwendete auch Frank Kopatschek, persönlicher Sprecher des Oberbürgermeisters Sören Link (SPD) am Freitag.
Auch von der Steag als Eigentümerin des Denkmals war am Freitag keine Auskunft zu bekommen. Nur soviel wollte man preisgeben: Es sei vereinbart worden, dass der Duisburger Oberbürgermeister verkünden werde, welche Lösung es gebe.
Steag hat die Brücke, die als Wahrzeichen Walsums gilt und 1997 in die Denkmalliste eingetragen wurde, von Evonik übernommen. Erst nach langem Studium der Unterlagen stellte das Unternehmen fest, dass es verpflichtet sei, die „Funktionalität herzustellen“. Das beinhalte aber nicht, den jetzigen Zustand zu erhalten.
Funktionalität sei auch durch eine komplette Erneuerung gewährleistet – und zwar in schlichter Bauweise. Neben dieser Lösung hatte die Steag auch noch eine abgespeckte Variante angeboten – eine reine Fußgänger- und Radler-Brücke.