Beeck/Bruckhausen. . Auf der Versammlung der Ev. Gemeinde Ruhrort-Beeck am Sonntag wurde klar, dass viele der von den Kirchenschließungen betroffenen Gruppen nicht nach Bruckhausen umziehen werden. Sie lösen sich auf oder versuchen, auf eigene Faust in anderen Einrichtungen unter zu kommen.

Zwei der drei Kirchenstandorte der Evangelischen Gemeinde Ruhrort-Beeck werden zum 1. Juli wegen der enormen finanziellen Probleme der Gemeinde geschlossen (wir berichteten mehrfach/siehe Infobox). Speziell die Unterhaltung der Friedhöfe kann sich die Gemeinde nicht mehr leisten.

Bei deren Bewirtschaftung, sagte Pfarrer Rüdiger Klemm schon am 1. April gegenüber dieser Zeitung, hätte sich im Laufe der Zeit ein Minus von 800.000 Euro angehäuft, das nur durch Zugriff auf die Gemeinde-Rücklagen abgetragen worden sei. Die Gemeinde bekommt pro Jahr etwa 416.000 Euro Kirchensteuer-Geld zugewiesen.

Weil am Standort Ostacker in Bruckhausen in den kommenden zwei Jahren übergangsweise das Gemeindeleben der bisherigen drei Standorte konzentriert wird, legte das Presbyterium der Gemeinde nun ein Konzept für den Umzug und Weiterbetrieb der zahlreichen Gemeindegruppen vor.

In dessen Rahmen wurde allen Gruppen der zu schließenden Standorte Beeck und Laar – etwa Bastel-, Handarbeits-, Theater- und Jugendgruppen – ein Angebot zur Fortsetzung ihrer Aktivitäten in Bruckhausen gemacht. Seitens des Presbyteriums wurden den betroffenen Gruppen auch Umzugshilfen in Aussicht gestellt.

Viele der Gemeindegruppen, die teilweise schon jahrzehntelang existieren, nahmen dieses Angebot jedoch nicht an.

In Beeckerwerth, wo sich schon lange ein Bastelkreis, eine Nähgruppe und eine Theatergruppe gefunden hatten, sollen dem Vernehmen nach nun alle drei Gruppen aufgelöst werden. Hauptgrund ist wohl, dass sich gerade die älteren Teilnehmer die durchaus beschwerliche Anreise von Beeckerwerth an den Ostacker nicht antun wollen.

Andere Gemeindegruppen, die ihre Aktivitäten ebenfalls nicht am Ostacker fortsetzen, hoffen auf Räumlichkeiten der Katholischen Kirche oder anderer Einrichtungen. Auflösen wird sich auch die Laarer Jungschar-Gruppe des CVJM, die sich seit vielen Jahren um acht- bis 12-jährige Kinder aus dem Ortsteil kümmert.

Obwohl die Kirchen in Laar und Beeck am 1. Juli außer Dienst gesetzt werden, soll es noch einmal Gottesdienste geben: Zu Weihnachten öffnen die beiden Kirchen zum vorerst letzten Mal ihre Pforten.