Marxloh..
Die deutsche Widerstandskämpferin Sophie Scholl stand für Toleranz, Freiheit und Solidarität. Diese Werte will auch das Marxloher Berufskolleg vermitteln – und benannte sich 1989 nach der Frau, die von den Nazis hingerichtet wurde.
Am 9. Mai wäre Scholl 93 Jahre alt geworden. Das Sophie-Scholl-Berufskolleg feiert seit jeher an ihrem Geburtstag ein Fest. In diesem Jahr fiel die 25. Jubiläumsparty zur Namensgebung noch etwas größer aus. Mit buntem Programm und vielen Besuchern aus der Politik zeigte sich die Schule multikulturell und fröhlich.
Zu Beginn der Feier sind im Schulgebäude neben Deutsch und Türkisch viele andere verschiedene Sprachen zu hören. Derzeit sind an der Schule 37 Schüler und 17 Lehrer aus Finnland, Frankreich, Italien und der Türkei zu Gast.
Vor allem Austauschschüler aus Frankreich plaudern auf den Gänge und tauschen sich mit ihren Gastgebern aus. Die Verständigung klappt nicht immer reibungslos. Oft muss nachgefragt werden oder Hände und Füße kommen zum Einsatz. Es geht lustig zu. Viele strahlende Gesichter sind zu sehen, lautes Lachen ist zu hören.
Abwechslungreiches Programm
Das Programm bei der Feier ist abwechslungsreich und betont die Offenherzigkeit der Schule. So tänzeln zu Beginn zahlreiche Schüler über die Bühne und halten Flaggen europäischer Länder hoch. Ganz so viele Fahnen wie es an der Schule vertretene Nationen gibt, sind es aber nicht. Insgesamt lernen an der Schule Jugendliche mit Vorfahren aus 54 verschiedenen Ländern.
Schulleiterin Gabriele Frerkes betont, dass der Geburtstag der berühmten Namensgeberin in der Schule immer gefeiert werde: „Wir fühlen uns als Schule mit jungen Menschen unterschiedlichster Herkunft einfach dazu verpflichtet“, sagt sie.
Jedes Jahr lädt das Berufskolleg deshalb zu Theaterveranstaltungen, Musicals und bunten Nachmittagen.
Werte vermitteln
Es sei gerade in einem Stadtteil wie Marxloh wichtig, das Thema Integration in den Unterricht einfließen zu lassen: „Wir wollen unseren Schülern Werte vermitteln und zu Bürgern Europas erziehen“, erklärt Frerkes.
Oberbürgermeister Sören Link und NRW-Justizminister Thomas Kutschaty, der über das Leben der Sophie Scholl referiert, sind bei ihren Ansprachen voll des Lobes. „Hier ist viel Gutes passiert und hier wird noch viel Gutes passieren“, sagt Link.
Nach einer Show mit Tanz, Musik und Akrobatik lassen die vielen Gäste den Abend gemeinsam ausklingen und es sind wieder viele Sprachen zu hören. Sophie Scholl hätte das ganz sicher gefallen.