Hamborn. .
Die Außenstelle Hamborn der Duisburger Ausländerbehörde hat seit vielen Jahren mit einer kritischen Personalsituation zu kämpfen. Lange Wartezeiten und unzureichender Kundenservice (wir berichteten mehrfach) erzürnten nicht nur die Kunden, sondern auch immer wieder die Kommunalpolitiker von Bündnis90/Die Grünen.
Für das Jahr 2014 wurden in der Außenstelle Hamborn nun neun zusätzliche Stellen eingerichtet, sodass die angespannte Situation sich schon bald entspannen könnte. Nazan Sirin, migrationspolitische Sprecherin der Grünen, sieht dies zwar grundsätzlich positiv, erinnert sich aber mit Schrecken an die Sitzung des Integrationsrats im März 2013. Damals sei seitens der Stadt als Fortschritt verkündet worden, dass sich die Wartezeit für einen elektronischen Aufenthaltstitel von 26 auf 23 Wochen verkürzt habe: „In der vergangenen Sitzung des Integrationsrates im März diesen Jahres behauptete der Vertreter der Ausänderbehörde, dass es hauptsächlich an der Terminuntreue der Betroffenen läge, dass es zu langen Wartezeiten kommt.“ Eine sofortige Ausgabe der Papiere beim Bürger-Service sei möglich, habe man gesagt, aber laut Verwaltung dann mit Wartezeiten bis zu 3 Stunden verbunden, sagt Sirin. Sie vermutet eher, dass die Verwaltung den Bürger-Service vor mehr Arbeit schützen wolle.
Sait Keles von Bündnis90/Die Grünen beschäftigt sich seit Jahren mit der Thematik. Er verweist auf ein Experiment, dass er im Jahr 2011 durchgeführt habe: „Ich bekam damals zahlreiche Beschwerden aus der bevölkerung und aus diesem Grund haben wir in einer einwöchigen Testphase versucht, bei der Ausländerbehörde in Hamborn telefonisch einen Termin zu vereinbaren, um einen fiktiven Aufenthaltstitel zu verlängern.“
In der gesamten Arbeitswoche habe er es trotz zahlreicher Anrufe täglich nicht geschafft, auch nur einen Mitarbeiter der Ausländerbehörde telefonisch zu erreichen: „Ich hoffe, dass es auch in diesem Bereich jetzt zu Verbesserungen kommen wird“, sagt Sait Keles.