Marxloh. .
Pünktlich müsse man sein in Deutschland. In der Türkei hingegen sei man nicht so streng. Ansonsten sei es in Duisburg nicht anders als in der Heimat – darin sind sich die zehn Berufsschüler aus Karabük einig. „Marxloh ist eigentlich ein kleines Istanbul“, findet Mehmet Özelli (17).
Über den Zeitraum von sechs Wochen erhielten die jungen Türken bei einer Kooperation der Werkkiste und der Berufsschule Ticaret Meslek Lisesi anlässlich des Leonardo-da-Vinci-Mobilitätsprojekts der EU Einblicke in Duisburger Unternehmen. Bei Versicherungen, Werbeagenturen und Steuerberatern haben sie den deutschen Arbeitsalltag, Ausbildungsinhalte und Anforderungen kennengelernt.
Es war bereits das dritte Mal, dass Schüler des türkischen Berufskollegs in Duisburg europäische Arbeitsluft schnupperten.
„Wir freuen uns sehr über diese Kooperation von Duisburg und Karabük. Es ist eine Partnerschaft der Herzen“, sagte Norbert Geier, Geschäftsführer der Werkkiste, bei der Verleihung der Urkunden an die Schüler. „Ich denke, die Schüler haben hier einen guten Einblick in die Ökonomie erhalten und die einmalige Situation gelungener Integration in Marxloh erlebt“.
Die Schüler waren in der Tat begeistert von Marxloh. „Wir konnten uns mit vielen auf Türkisch verständigen und wurden nett empfangen“, sagte Murat Köroglu (16) über den Aufenthalt. Doch nicht nur in der Freizeit, auch im Job fühlte er sich wohl und lobte den Einblick in Verwaltungsabläufe, Buchführung und Organisation. „Hier läuft vieles anders auf der Arbeit, das war spannend. Eine tolle Erfahrung.“
Bezirksbürgermeister Uwe Heider ließ anklingen, dass er sich auch weiterhin regelmäßige Treffen wünscht: „Bald könnt ihr hoffentlich als Teil Europas hierher kommen.“
Berufsschulleiter Durali Türklan schloss sich an und lobte die Zusammenarbeit. Es sei wichtig, dass türkische Jugendliche den europäischen Arbeitsmarkt kennenlernen.