Beeck. . Zwei Jahre nachdem die katholische Kirche im Duisburger Norden das größte kirchliche Sparprogramm in der Geschichte des Landes NRW gegen den Widerstand vieler praktizierender Christen durchsetzte, werden nun Evangelische Kirchen geschlossen.

Zwei Jahre nachdem die katholische Kirche im Duisburger Norden das größte kirchliche Sparprogramm in der Geschichte des Landes NRW gegen den Widerstand vieler praktizierender Christen durchsetzte, werden nun Evangelische Kirchen geschlossen.

Auf einer Gemeindeversammlung am vergangenen Wochenende beschloss das Presbyterium der Gemeinde Ruhrort-Beeck, zum 1. Juli 2014 die Evangelische Kirche in Laar und die evangelische Kirche in Beeck zu schließen.

Sozialplan wird diskutiert

Betroffen von der Maßnahme sind auch alle Gemeindeeinrichtungen, in denen sich kirchlich organisierte Gruppen und Vereine treffen.

Sie alle sollen künftig bis auf weiteres in den Räumen der Evangelischen Markuskirche am Ostacker tagen. Diskutiert wird auch die Schaffung eines Sozialplanes für die Angestellten der Gemeinde. Wie viele der insgesamt 16. Mitarbeiter davon betroffen sein könnten, sei derzeit aber noch völlig offen, sagt Pfarrer Rüdiger Klemm.

Grund für die Schließungen und die massiven Zusammenlegungen sind finanzielle Probleme. Für das Jahr 2014 rechnet Pfarrer Klemm mit 417.000 Euro Einnahmen aus Kirchensteuer-Geldern. „Abzüglich aller Fixkosten verbleiben uns davon 181.000 Euro“, sagt der Pfarrer. Die Kosten für die Instandhaltung der drei Kirchengebäude lägen bei durchschnittlich 60.000 Euro pro Jahr: „Es bleibt kein Geld mehr übrig für Gemeindearbeit und Projekte, von Rücklagen ganz zu schweigen“, sagt Klemm.

Mit Rücklagen, „aus besseren Zeiten“, habe die Gemeinde seit 2003 die Existenz der Standorte Laar, Beeck und Bruckhausen sicher gestellt: „Jetzt mussten wir mit den verbliebenen Rücklagen die Defizite unserer Friedhofsbewirtschaftung tilgen.“

Die Beecker Friedhöfe hätten der Gemeinde in den vergangenen Jahren ein Defizit von 800.000 Euro beschert, jedes Jahr kämen 100.000 Euro Defizit hinzu: „Da mussten wir unsere Rücklagen zur Tilgung einsetzen. Jetzt haben wir kein Geld mehr.“, sagt der Pfarrer. Eigentlich sollten 2013 die Friedhöfe Laar und Beeck an der Möhlenkampstraße geschlossen werden (wir berichteten mehrfach). Dies erfolgte laut der Gemeinde bislang noch nicht, weil sich ein Interessent gemeldet haben soll, der künftig die Friedhöfe weiter betreiben will.

Der Umzug aller Gemeinde-Aktivitäten nach Bruckhausen soll laut dem Pfarrer nur eine Zwischenlösung sein: „In zwei Jahren werden wir endgültig entscheiden, welche beiden Standorte geschlossen werden.“ Beeck und Laar dürfen also noch hoffen.