Marxloh. . Es sind in erster Linie Krimis und Romane, die im öffentlichen Bücherschrank in der größten Kirche Hamborns auf lesebegeisterte Bürger warten. Ermöglicht hat diesen Service, die Bürgerstiftung, die nun ihrerseits Hilfe braucht. Unternehmerin Gabriela Grillo wirbt dafür, die Stiftung nach Kräften zu unterstützen.

Ein Ort des Buches, sagt Pfarrer Hans-Peter Lauer, sei die Kreuzeskirche ja ohnehin, und schaut auf die Bibel, die aufgeschlagen auf dem Altar der Kreuzeskirche unter der hohen, hellen Kuppel liegt.

Insofern sei es nur folgerichtig, den dritten öffentlichen Bücherschrank der Bürgerstiftung im Seitengang der großen Evangelischen Stadtteilkirche einzurichten.

Manfred Berns, Geschäftsführer der Bürgerstiftung, kann sich ebenfalls kaum einen besseren Platz für die öffentliche Büchertauschbörse denken, die nach dem Stiftungsmotto „Geben, nehmen, tauschen, teilen“ funktioniert: „Dieser Stadtteil braucht Bildung“, sagt Manfred Berns, „und damit meine ich nicht abgehobene, akademische Bildung, sondern jene art, wie sie durch diese Bücher hier niederschwellig und verständlich vermittelt wird.“

Es sind in erster Linie Krimis und Romane, die in der größten Kirche Hamborns auf lesebegeisterte Bürger warten. „Wir werden schon auch darauf achten, dass im Bestand nichts landet, was aus unserer Sicht in einer Kirche nichts zu suchen hat“, sagt Lauer, „etwa rassistische Literatur würde von uns ausgesiebt werden.“

Ob dies denn überhaupt nötig wird, bezweifeln alle Beteiligten. Mit dem Öffentlichen Bücherschrank auf dem Hamborner Altmarkt, etwa, hat die Bürgerstiftung bislang ausschließlich positive Erfahrungen gemacht: „Da gab es Bedenkenträger, die alles mögliche befürchtet haben“, sagt Manfred Berns, trotzdem ist es eine Erfolgsgeschichte geworden.

Eine – zumindest allseits gefühlte – Erfolgsgeschichte hat auch die Duisburger Bürgerstiftung hinter sich. gelobt werden die Mitarbeiter von Manfred Berns, die sich bürgerschaftlichen Projekten in allen Facetten des urbanen alltags verschrieben haben, von allen Seiten. Dennoch hat die Stiftung große Probleme (wir berichteten).

Auch Gabriela Grillo, Aufsichtsratsvorsitzende der Stiftung und Unternehmerin, freut sich über Lob. Aber: „Ich kann nur an die Bürger, die es sich leisten können appellieren, uns finanziell zu unterstützen.“ Die Stiftung habe keinen finanziellen Unterbau, der es ihr automatisch ermögliche, Gutes zu tun: „Wir brauchen jede Unterstützung.“