Marxloh. . Der 18-jährige Oberstufenschüler hat eine App für Mobiltelefone entwickelt, mit der sich Schüler und Lehrer unter anderem die aktuellen Vertretungspläne des Gymnasiums anschauen können. Computertechnik begeistert Pascal, seit er ein kleiner Junge war.

„Vor dem Brett, an dem bei uns in der Schule die aktuellen Vertretungspläne hängen, da standen immer richtig lange Warteschlangen davor“, sagt Pascal Fischer, Oberstufenschüler am Marxloher Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium. „Da habe ich mir gedacht, das kann man eleganter lösen.“

Elegant ist sie allemal, die Handy-App – ein Computerprogramm für Mobiltelefone – , die der Walsumer daraufhin entwickelt hat und die seit Anfang Februar für Begeisterung bei Lehrern und Schülern sorgt. Wer sich das Programm einmal auf sein Mobiltelefon geladen hat, kann künftig bereits daheim, vom Schulhof aus oder von jedem anderen Ort die Vertretungspläne am „Elly“ einsehen.

Ein Jahr Vorlauf hatte Pascal, der ja ganz nebenbei auch noch sein Abitur bauen muss. Und die Unterstützung der Schule. Mit der Rückendeckung der Schulleitung machten sich vor einem Jahr Computertüftler Pascal und Lehrer Norbert Axt, der für die Vertretungspläne zuständig ist, an die Arbeit.

Das Schreiben der hochkomplexen Programme – für Unkundige kaum zu verstehen. Für Pascal eine Leidenschaft, heiß geliebtes Hobby und kreativer Zeitvertreib.

Wie kommt man auf die Idee, einfach mal ein Programm für ein Smartphone zu entwickeln? „Ich bin da familiär schon vorbelastet“, sagt Pascal Fischer, „als kleiner Junge habe ich halt immer meinem Vater über die Schulter geschaut, wenn er am Computer gearbeitet hat.“

Gut in Mathe und Physik

Nach und nach habe er sich dann vom Vater, selbst Computerexperte, die Grundlagen der Programmierarbeit erlernt, selbst immer wieder dazu gelernt, im Internet recherchiert und sich in einschlägigen Internet-Foren ausgetauscht: „Ich war 14, als ich angefangen habe, selbst Programme zu schreiben.“

„Nerds“ (ausgesprochen wird es „Nörds“) nennt man im weltweiten Jugendjargon die jungen Computergenies, deren ganzes Leben sich vor dem Computerbildschirm abspielt. Wie ein eigenbrötlerischer Stubenhocker wirkt Pascal jedoch nicht, sondern aufgeschlossen und kommunikativ. Gut in Mathematik und Physik ist er trotzdem: „Muss man wohl auch sein“, sagt er.

Über sein Berufsziel ist sich der junge Walsumer jedenfalls im Klaren: „Natürlich möchte ich weiter in diese Richtung gehen.“ Ein Praktikum in einer Agentur, die Software und Rechnerkomponenten entwickelt, hat er hinter sich: „Das hat einen Riesenspaß gemacht, zumal ich den Eindruck hatte, dass ich denen ganz gut gefallen habe.“ Seine Vertretungs-App, die gefällt mittlerweile rund 700 Handy-Nutzern, die sie im „App-Store“ kostenlos herunter geladen haben. Bei so viel Kreativität könnte es also sein, dass bald die deutsche Antwort auf Facebook aus Walsum kommt? „Warten wir es ab“, sagt Pascal und lacht.