Walsum..
Es dämmert schon, doch der Schulhof füllt sich immer mehr mit Schülern. Gruppenweise und alleine pilgern sie zum Schulgebäude. Zum Berufsinformationsabend, den der Rotary-Club Walsu/Niederrhein durchführte, kamen rund 350 Jugendliche des zehnten und elften Jahrgangs ins Walsumer Kopernikus-Gymnasium.
Jedes Jahr veranstalten die Rotarier einen Berufsinformationsabend in den Räumen der Einrichtung. Dieses Mal ließen sich Schüker des Kopernikus- und des Marxloher Elly-Heuss-Knapp Gymnasiums sowie der Gesamtschule Walsum beraten.
30 Berufe vorgestellt
30 Berufsvertreter waren gekommen, freute sich Rainer Borgmann vom Rotary Club Walsum/Niederrhein. „Vom Apotheker bis zum Zahnmediziner, um es mal alphabetisch auszudrücken.“ In zwei etwa 45 Minuten langen Beratungsterminen hatten die Schüler die Möglichkeit, sich in Gruppen über die 30 Berufe zu informieren, für die sie sich im voraus angemeldet hatten.
Um 19.15 Uhr ging es mit dem ersten Gespräch los. Annette Berger vom Jugendamt Dinslaken und Hans Grebner vom Jugendamt Krefeld etwa referierten gemeinsam, Sozial- und Jugendarbeit ist deren Fachgebiet.
Schüchterne Schüler
In einem großen Stuhlkreis sitzen etwa 20 Schüler und lauschen andächtig. Eine richtige Diskussion will aber nicht entstehen. Nur der einzige Junge, Tobias Krüger (16), meldet sich zu Wort. Er hat seinen Berufswunsch als Lehrer schon klar vor Augen und ist mit einer konkreten Frage zum Infoabend gekommen. „In meinem Praktikum an einer Grundschule kam bei mir die Frage auf, wie nah Jugendarbeit an Schulen und Sozialarbeit beieinander liegen. Das wurde mir hier gut beantwortet aber ich hätte nicht gedacht, dass die Verbindung so schwach ist“, sagt er nach der Beratungsrunde.
Nach Tobias Wortmeldung blieben die restlichen Schüler still, fast schon schüchtern zurückhaltend. „Die Jugendlichen müssen erstmal die Grundlagen kennen, bevor ein Gespräch zustande kommen kann“, weiß Annette Berger, die zum zweiten Mal als Referentin an einem solchen Beratungsabend teilnahm. „Dreißig Minuten sind wenig Zeit, um alles Nötige zu vermitteln und zu diskutieren.“
Idee: Nächstes Mal etwas lockerer
Hans Grebner, der bereits zum siebten Mal dabei ist, kennt auch andere Situationen. „Es gibt Tage, an denen Jugendliche Beispiele nennen, weil Familienangehörige selbst in dem Bereich arbeiten oder weil sie Fälle miterlebt haben aus dem Bekanntenkreis. Das regt die Diskussion zwar an, aber man muss aufpassen, dass man sich nicht nur auf dieses Geschehen fixiert.“ Für das nächste Mal wollen sich beide Referenten eine gute Einstiegsmethode überlegen, um die Runde ein wenig lockerer zu gestalten.
In der zweiten Beratungsrunde sitzen Anna Baßfeld (16) und Nina Feldkamp (17) bei Jörg Werner, um etwas über den Beruf des Journalisten zu erfahren. Sie schreiben beide gerne und können sich Journalismus als Beruf vorstellen. Für beide war es bereits der zweite Informationsabend und die Veranstaltung empfinden sie als nützlich. „Es sind schon Berufe dabei, die einen gar nicht interessieren. Doch die Auswahl ist so groß, dass man immer etwas findet“, sagt Anna im Anschluss an die Veranstaltung.