Walsum. .

Ernst Lapps Nachfolger als Bürgermeister, Paul Degen, damals 48 Jahre alt und bis dahin Lapps Stellvertreter, blieb in den folgenden 13 Monaten vom November 1973 bis Ende 1974 nur noch, die bereits vom NRW-Landtag mit den Stimmen aller Parteien beschlossene Eingemeindung der Bergbaustadt nach Duisburg ab 1975 hinzunehmen. Auf dem Rechtsweg wurde vergeblich dagegen vorgegangen.

Da half es nichts, dass der Walsumer Bürgermeister gegen „Industrielobbyisten und Parteiklüngel“ in Düsseldorf wetterte. „Walsum war unbequem“, sagt dazu Helmut Schorsch, Vorsitzender des Walsumer Heimatvereins. Immer wieder habe sich die Stadt gegen Erweiterungen bei Thyssen in Hamborn gewehrt, durch die Walsum zwar Umweltbeeinträchtigungen gehabt habe, jedoch keinerlei Vorteile.

Ehefrau starb am gleichen Tag

Auch nach der Eingemeindung wurde es für Paul Degen nicht bequem. Die Jungsozialisten warfen dem Versicherungskaufmann vor, städtische Gebäude in Duisburg versichert zu haben. Das mussten sie später zwar zurücknehmen. Aber die Parteibasis verweigerte ihm die Kandidatur für den Rat der Stadt Duisburg. Erst der SPD-Unterbezirk Duisburg machte den Weg dafür frei. Unhaltbar waren auch Vorwürfe, die 1978 aufkamen, Degen habe verbilligte Darlehen der Stadt für den Bau zweier Mehrfamilienhäuser an der Römerstraße erhalten. Solche Darlehen standen allen Bauwilligen damals zu. 1984 zog er sich aus der Kommunalpolitik zurück. Im September 1995 starb Paul Degen plötzlich und unerwartet im Alter von 70 Jahren. Beim Bestatter ereilte auch Ehefrau Ellen (67) eine tödliche Herzattacke.