Hamborn. . Die Raserszene geht den Menschen in Duisburg-Hamborn immer mehr auf die Nerven. Außerdem interessieren sie sich für die künftige Nutzung des einstigen Neumühler Krankenhausgeländes. Beide Themen wurden jetzt erörtert.

Mit der Raserszene rund um die Duisburger Straße und der zukünftigen Nutzung des Grundstück des geschlossenen St.Barbara-Hospitals in Neumühl befasste sich die Bezirksvertretung Hamborn. In beiden Fällen muss sich jedoch in Geduld üben, wer auf Veränderungen wartet.

Verzweifelt und energisch berichtete der Hamborner Peter Fette von allabendlich aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen auf der Goethestraße. „Ich habe am Wochenende abends mein Fenster auf Kipp gehabt und es war wieder unerträglich laut“, berichtete der 75-Jährige. „Jetzt weiß ich wieder, was mir im Sommer blüht.“

Fette sagte auch, dass die Behörden trotz vermehrter Strafanzeigen und Ordnungsgelder sowie zahlreiche Absperrungen die Situation auf der Duisburger Straße lange Zeit nicht richtig in den Griff bekommen haben. „Durch das Aufstellen von Baken ist es jedoch ein wenig besser geworden.“

Einbahnstraße soll Raser stoppen

Dass die Goethe- und Kantstraße völlig außen vor blieben, sorgt bei ihm für Unverständnis. Rowdys führen extra laut an, mit dröhnenden Motoren aus getunten Auspuffanlagen, „und hupen, um uns zu ärgern“, ist sich der Rentner sicher. Er schlug ein weiteres Mal vor, die beiden Nebenstraßen zu Einbahnstraßen zu machen. Einmal wurde die Idee schon von Arnold Dehnen vom Stadtentwicklungsamt abgelehnt. Dehnen war auch bei der Sitzung als Experte zugegen und versicherte, die Situation an Goethe- und Kantstraße in nächster Zeit zu prüfen. Wie lange das dauert und wie die Chancen für die genervten Bürger stehen, vermochte er nicht zu sagen.

Wie genau das Neumühler Gelände, auf dem das Gebäude des ehemaligen Helios-Krankenhauses St. Barbara steht, in Zukunft aussehen wird, steht noch in den Sternen. Sicher ist, dass der Eigentümer, die Kosmas und Damian GmbH, das 60 000 qm große Areal nicht zu einem Schandfleck werden lassen will. „Wir wollen eng mit der Stadt und den Kirchengemeinden zusammenarbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Es wird kein Krankenhaus dort geben und auch keine Industriefläche“, erklärte Daniel Frische aus der Geschäftsführung. Höchstwahrscheinlich werde man die Gebäude des ehemaligen Hospitals abreißen, wobei die Kapelle eventuell stehen bleiben könne.

Die Politiker zeigten sich überwiegend zufrieden mit den Ausführungen. Daniel Wörmann von der CDU wollte wissen, wie der derzeitige Zeitplan aussehe und Heiko Blumenthal (SPD) fragte nach den Kosten für den Abriss. Zu den Kosten konnte Frische noch nichts sagen. Zu den Nutzungsplänen werde man sich in etwa sechs bis acht Wochen äußern können.