Untermeiderich.

Sie machen schon etwas her, die drei- bzw. viergeschossigen hellen Mehrfamilienhäuser mit ihren großen Fensterflächen, den Laubengängen und den sie verbindenden Aufzugtürmen.

Sechs solche Häuser, zwei entlang der Stahlstraße, vier an der Bergstraße, will die Interrex GmbH dort bis 2015 errichten. In der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck gab es dafür jetzt einmütige Zustimmung.

Denn die Umgebung gilt als städtebaulich schwierig, die sechs Häuser mit zusammen 56 Wohnungen dagegen als Glanzpunkt, von dem das gesamte Viertel profitieren könnte.

Unterflurgaragen geplant

Wie der Architekt, Stefan van Gemeren, den Bezirksvertretern erklärte, will man dort Wohnungen für die Generation „50plus“ errichten auf einem Mietniveau, das die Meidericher noch bezahlen können. Und als wollte er mögliche Vorbehalte im Keim ersticken, ließ er durchblicken: Die Gefahr des Scheiterns sei gegeben, wenn Steine in den Weg gelegt würden. „Wohnpark St. Matthias“ nennt sich die Anlage - nach dem Vorbesitzer, der Katholischen Gemeinde St. Matthias. Die Kirche wurde vor Jahren entwidmet und kann mitsamt den Nebengebäuden abgerissen werden. Dieser Abbruch sei bereits genehmigt, hieß es. Die Baustelle werde zur Zeit eingezäunt.

Damit eine Kaltmiete von maximal sieben Euro/qm gehalten werden kann, entstehen die Häuser ohne Kellergeschoss, teilen sich zwei Häuser einen Aufzug. Zwei verschieden große Wohnungen werden angeboten, die größere mit zwei Zimmern hat 72 qm. Nach letzten Gesprächen mit der Stadt sollen bald die Bauanträge gestellt werden.

Bis zu 40 der maximal 56 erforderlichen Stellplätze sollen in so genannten Unterflurgaragen vorgehalten werden, die mit Rasen überdeckt werden. Keine Tiefgarage also. Begonnen wird zunächst in diesem Jahr an der Stahlstraße, das Projekt 2015 dann mit der Bergstraße abgeschlossen.

„Überlegungen, den Turm der Kirche oder einen Teil der Fassade mit der großen Fensterscheibe zu erhalten, haben sich zerschlagen“, räumte der Architekt ein. Eine Sozialstation, eine Bäckerei oder einen Arzt wünscht man sich in der Nachbarschaft, um die Gegend attraktiver zu machen. Außerdem will man die Stahlstraße umgestalten.

Die Bezirksvertreter reagierten euphorisch. „So sollte es überall im Stadtgebiet aussehen“, schwärmte André Kazmierski (CDU), sprach aber an, dass es mit einem früheren Projekt von Interrex an der Friedrich-Ebert-Straße in Beeck Parkplatzprobleme gebe. Auch Tim Eickmanns (SPD) lobte, „wirklich ein tolles Projekt“ und erfuhr auf Nachfrage, dass dem Investor ein Teil der 56 Stellplätze erlassen werde, als so genannter Nahverkehrs-Bonus.