Neumühl. . Mit großen Augen blicken 22 Jungs der Gesamtschule Emschertal zu Ex-Fußballprofi Michael Klinkert auf. Für jede kickerische Schandtat bereit, sitzen sie in ihren Trikots auf Bänken in ihrer Turnhalle. Er und sein Kollege Marcel Witeczek schauten am Montag in Neumühl vorbei.
„Im Grunde ist es ganz einfach, ich bin heute der böse Trainer und mein Kollege Marcel Witeczek ist der Gute.“. Mit großen Augen blicken 22 Jungs der Gesamtschule Emschertal zu Ex-Fußballprofi Michael Klinkert auf. Für jede kickerische Schandtat bereit, sitzen sie in ihren Trikots auf Bänken in ihrer Turnhalle. Der „Böse“ Klinkert grinst, „na dann wollen wir doch mal sehen, was ihr so drauf habt“, sagt er.
Belohnung für regelmäßigen Wettkampfeinsatz
Unter dem Motto „Fit durch die Schule“ hat Sportlehrer Deniz Togulga die beiden ehemaligen Bundesliga-Spieler eingeladen. „Das ist so eine Art Belohnung für unsere Jungs, die spielen nämlich alle in der Schulmannschaft“, sagt er. So ganz genau wissen die ballbegeisterten Schüler nicht, wer die beiden Männer in Trainingshosen eigentlich sind. Beeindruckt sind sie trotzdem.
„Der Marcel hat während seiner Zeit über 400 Bundesligaspiele gemacht und war zwei Mal Deutscher Meister“, wirbt Klinkert. Da staunen die Amateure: „Boa echt?“. „Ja echt und ich hab immerhin 300 Spiele mitgemacht, Meister war ich allerdings nie. Gespielt hab’ ich für Schalke“, erzählt Klinkert weiter. „Ja dann ist das ja auch kein Wunder, dass du nie Meister warst, wie soll das bei Schalke auch gehen?“, platzt es aus einem der Jungs heraus. Die schwarz-gelben Trikots einiger Nachwuchstalente erübrigen die Frage, für wen hier mitgefiebert wird.
Übel nimmt Michael Klinkert den spontanen Seitenhieb keineswegs, so ein bisschen Revier-Rivalität gehört im Pott schließlich dazu. Nach seiner kleinen Ansprache scheucht er die Schüler der Klassen 5 bis 10 von ihren Bänken. „Los geht es mit Laufen, das gehört immer dazu, dann machen wir ein paar Koordinationsübungen und am Ende spielen wir auch noch richtigen Fußball“, verspricht er. Die Jungs laufen prompt los, schließlich wollen sie sich vor den Profis von ihrer besten Seite präsentieren.
Sportliche Betätigung für Schüler ist Freizeitsache
„Fit durch die Schule“ heißt es für die Kicker auf der Albert-Einstein-Straße erstmal nur für 90 Minuten. Sport AGs gibt es zwar, ihre Fitness trainieren die Mitglieder der Fußball-Schulmannschaft zurzeit jedoch eher privat in ihren Vereinen. „Auf zusätzliche AGs oder Training haben die meisten Schüler einfach keine Lust, die wollen nach dem Unterricht schnell nach Hause. Und außerdem hätten wir dafür auch gar nicht die räumlichen Möglichkeiten, unsere Turnhalle ist dauerbesetzt“, sagt Deutschlehrerin Claudia Schadt-Krämer.