Walsum.

Mehr als 50 Besucher trafen sich Sonntag am Platz der Erinnerung, um der Heiligen Barbara zu gedenken. Dabei hörten sie die Rede des 1. Vorsitzenden des Knappenvereins Walsum, Uwe Wandelt (52), der sich im Namen der Anwesenden an die Schutzpatronin des Bergbaus wandte. Damit wollte er zeigen, dass die Tradition des Bergbaus – auch nach der Schließung der Zeche Walsum 2008 – in Duisburg fest verankert ist und weiterhin bleiben wird.

Bergbau ist ein Teil von Duisburg

Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Arno Gdawietz und einem Fahnenträger stand er vor der Barbara-Statue. Die Bergkapelle Niederrhein begleitete die Feierstunde mit Bergmannsliedern. „Wir danken dir, Heilige Barbara, dass du deine schützende Hand über uns hältst“, sagte Wandelt. „Wir alle hoffen, dass du es weiter hin tust, wenn es ab 2018 keinen Bergbau in Deutschland mehr geben wird.“

Zum fünften Mal in Folge veranstaltete der Knappenverein, dessen Mitglieder traditionsgemäß in voller Bergmannstracht erschienen, nun schon die Gedenkfeier. Vor der Schließung hatte die Zeche Walsum jahrzehntelang die Feierlichkeit organisiert. Anschließend lud Wandelt die Anwesenden ein, gemeinsam den ökumenischen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Walsum-Aldenrade zu besuchen. Oberbürgermeister Sören Link, Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann und der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir (alle SPD) haben an der Veranstaltung teilgenommen.

„Mein vor kurzem verstorbener Großvater hat jahrzehntelang unter Tage gearbeitet und hätte sich gefreut, heute hier zu sein“, sagte Mahmut Özdemir den Versammelten im Gemeindehaus. „Ich weiß, was die Traditionen einem Bergmann bedeuten. Es ist mir eine Ehre, heute hier bei ihnen sein zu dürfen.“

„Diese Veranstaltung ist eine gute Sache“, sagte Erwin Mokosch-Ziegler (61), der aus einer Bergarbeiter-Familie stammt. Sein Vater hat 40 Jahre unter Tage gearbeitet. „Auch meine Brüder waren im Bergbau tätig. Daher besuche ich die Barbarafeier seit fünf Jahren und, wenn sich nichts ändert, werde ich es auch in Zukunft tun.“ Die Gedenkfeier an die Heilige Barbara findet alljährlich am 4. Dezember, dem Barbaratag, statt. In Duisburg wird der Gedenktag am zweiten Dezember-Sonntag begangen.

Der Knappenverein Walsum, ehemalige Bergleute, Angehörige und Gäste treffen sich stets vor der Statue am Platz der Erinnerung, um ihrer Schutzheiligen zu gedenken. „Die Tradition des Bergbaus ist ein Teil der Geschichte Duisburgs“, sagte Wandelt. „Dass diese Geschichte noch aktuell ist, wollen wir zeigen, indem wir uns jedes Jahr hier treffen, um der Heiligen Barbara zu danken.“