Hamborn. . Einmal jährlich legt die Stadt einen Bericht vor, aus dem hervorgeht, wie behindertenfreundlich der ÖPNV inzwischen geworden ist. In Hamborn ärgerte sich der Linke Herbert Fürmann: Es würden immer noch neue Haltestellen gebaut, die keinen barrierefreien Zugang zu Bussen und bahnen ermöglichten.
„Es ist erfreulich, dass immer mehr Haltestellen behindertengerecht ausgebaut werden“, stellte Hamborns Bezirksvertreter Herbert Fürmann (Linke) klar, als sich das Gremium jetzt mit dem Thema „Barrierefreiheit im Öffentlichen Personen-Nahverkehr“ befasste.
Die Stadt führt in dem Bericht aus, dass inzwischen alle DVG-Busse und auch alle 612 im Auftrag der DVG fahrenden Fremdbusse niederflurig seien. Von den 116 DVG-Bussen sind zudem 114 mit einer Klapprampe für Rollstuhlfahrer ausgestattet. Ferner wird erwähnt, dass die so genannten Kaphaltestellen (an denen die Busse und Bahnen fast ohne Abstand zum Bordstein halten) weiter ausgebaut werden. Derzeit seien 17 Prozent in dieser behindertengerechten Bauart.
Bei den Straßenbahnlinien 901 und 903 seien inzwischen 55 Prozent aller Haltestellen barrierefrei. Die Kaphaltestellen für Bus und Bahn haben eine Höhe von 16 und 18 Zentimetern, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten.
Kritik äußerte Fürmann, dass auch neue Haltestellen nicht immer barrierefrei erstellt würden. „Dafür habe ich kein Verständnis.“ Mitunter müssten Behinderte acht Zentimeter hoch steigen. „Sagen Sie mir mal, wie ein Rollstuhlfahrer das schaffen soll?!“, so der Linke fürs Protokoll.
Helmut Schoofs, Sprecher der Duisburger Verkehrsgesellschaft, erläutert, warum auch heute noch solche Haltestellen gebaut werden: Es sei nicht immer möglich, die Gehwege im Umfeld auf die neuen Haltestellenhöhen anzugleichen. Es gebe gesetzliche Vorschriften, was die Steigung betrifft. Und auch Regeln, wie lang solche Haltestellen sein müssen. „Leider kann man die Haltestellen nicht überall so bauen, wie es eigentlich nötig wäre.“