Hamborn. .
Die Tierrechtsorganisation Peta übt jetzt scharfe Kritik an den Verantwortlichen der Katholischen Pfarrei St. Johann. In der Abteikirche wird am Sonntag, 3. November, 19 Uhr, eine weitere Hubertusmesse abgehalten. Hubertusmessen, so Peta, würden nicht nur den Heiligen Hubertus von Lüttich fälschlich als Schutzpatron der Jagd darstellen, sie bildeten häufig auch den Auftakt zu grausamen Treib- und Drückjagden.
In großer Zahl würden die Hobbyjäger dabei in die Wälder ziehen, um etliche Tiere zu hetzen und zu töten. Peta fordert ein Verbot der Jagd und verweist auf Studien, wonach die Jagd gar nicht dazu geeignet sei, Wildpopulationen dauerhaft zu reglementieren. Gleichzeitig appelliert Peta an die Kirche, künftig keine Messe zur Segnung von Jägern mehr zu veranstalten.
„Kirchlicher Segen für Jäger ist Heuchelei, weil dies der Ehrfurcht vor dem Leben widerspricht“, heißt es in einer Pressemitteilung. Den Jägern gehe es um die Lust am Töten und den Trophäenkult. „Das geben sie sogar offen zu“, kritisiert Diplom-Zoologe Peter Höffken, Peta-Wildtierexperte. „Die Hubertusmesse verfremdet zudem die wahren Begebenheiten.“ Den Überlieferungen zufolge soll ihm bei einer Jagd ein Hirsch mit leuchtendem Kreuz zwischen dem Geweih erschienen sein. Hubertus habe sich daraufhin vom begeisterten Jäger zum entschiedenen Jagd-Gegner gewandelt. Er wurde in Rom zum Bischof geweiht und starb 727.
Auch fachlich sei das Jagen nicht zu halten. So würden sich Wildschweine in jagdfreien Gebieten weniger vermehren als in bejagtem Territorium. Das übrige reguliere die Natur selbst, durch Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten.
Laut Peta werden jährlich in Deutschland fünf Millionen Waldtiere erlegt. Dabei kämen aber auch 400 000 Katzen und Hunde, ja sogar rund 50 Menschen zu Schaden.