Walsum-Vierlinden. . In der Vennbruchschule war der Zirkus Sperling zu Gast. In fünf Projekttagen stellten die Schüler mit den Artisten eine komplette Show zusammen

In der Manege kommt es auf jede Kleinigkeit an. Das Kostüm muss passen, jede Geste muss sitzen und seinen Text muss man sich auch merken. Das ist verdammt schwer. Besonders, wenn man erst sechs Jahre alt ist und erst seit ein paar Wochen zur Schule geht.

Doppelt stolz können daher die Schüler der Vennbruchschule auf ihre Leistung sein. In nur vier Tagen haben sie mit der Unterstützung der Zirkusfamilie Sperling eine Show auf die Beine gestellt, die sich sehen lassen kann.

„Ich bin unglaublich stolz auf unsere Schüler“, sagt Rektor Peter Steuwer. Er ist überzeugt von seinem Zirkusprojekt. „Wir haben uns mit Bedacht das Team des Zirkus Sperling ausgesucht, weil das eine echte Zirkusfamilie ist, die haben schon seit 150 Jahren Tradition“, sagt er. Er wollte einen richtigen Zirkus mit Zelt, Tieren und Artisten, nicht nur so ein „pädagogisches Sportprojekt mit Schwerpunktthema Zirkus in einer Turnhalle“.

Lehrer machten den Anfang, Schüler folgten begeistert in die Manege

Das gewünschte Zirkuszelt kam bereits am vergangenen Freitag an und wurde dank tatkräftiger Unterstützung durch Eltern und Lehrer auch schnell aufgestellt. Die Wagen der Artisten und Tiere rollten dann endgültig am Montag aufs Gelände. Zur Einführung durften die gespannten Schüler erst einmal als Gäste auf den Rängen Platz nehmen. Das ganze Team der Schule Rektor, Lehrer, Bürokräfte und der Schulpädagoge hatte sich bereit erklärt eine Auftakt-Veranstaltung zusammen zu stellen. Unter Anleitung des Zirkusteams machten sie sich also mit Seiltanz, Akrobatik, Dressur und Magie vertraut und lieferten ihren Schützlingen eine Privatvorstellung.

Was die Lehrer können, können wir schon lange dachten sich die Schüler. Aufgeteilt in acht Kategorien ging es ans Werk. Von Dienstag bis Donnerstag hatten die Nachwuchstalente Zeit ihre Nummern einzustudieren und zu einem stimmigen Programm zusammen zu fügen. Stets unter der Anleitung der Profidarsteller gelang es auch den kleinsten ihren Platz im Programm zu finden. Präsentieren durften die ersten Schüler ihr Können am Freitag, bei einer Vorführung für die benachbarten Kindertageseinrichtungen.

Das Schulgebäude wurde kurzerhand zu einer riesen Künstlergarderobe umgestaltet. Ob als Seiltänzerinnen in niedlichen spanisch anmutenden Kleidchen, traditionell bunt gestalteten Clowns, oder Fakiren mit glitzernden Westen und Pumphosen, die Mini-Künstler passten perfekt ins Bild der Zirkusmanege.

Hoch war auch das Level der Darbietungen. Die Clowns arbeiteten mit großen Gesten und künstlerischen Pausen und das Timing passte perfekt. Die Akrobaten und Dompteure verzogen keine Miene während ihrer Darbietung und sogar das Winken und Verbeugen wirkte wie bei den Großen. „Die ganze Woche war wirklich sauanstrengend“, gibt Schulleiter Steuwer zu, „aber es hat sich richtig gelohnt.“