Hamborn. Anderenorts ist die neue Schulform, die Haupt- und Realschule ersetzen soll, umstritten. In Hamborn bereitet sich vor allem die Realschule Hamborn II darauf vor, die Nachfolge für gleich zwei Real- und zwei Hauptschulen anzutreten. Ihr Schulleiter, Helmut Heimbach, zählt die Vorzüge der neuen Ganztagsschule auf.

Während es in Fahrn heftigen Streit um die Zukunft der dortigen Realschule gibt, plant man an der Realschule Hamborn II an der Kalthoffstraße den reibungslosen Übergang zur neuen Sekundarschule.

Die Bezirksvertretung Hamborn stimmte jetzt der Errichtung zum 1. August 2014 zu (wir berichteten). „Wir gehen davon aus, dass wir 99 Prozent unseres Schulkonzepts übernehmen können“, sagt Direktor Helmut Heimbach.

Günstigere Schüler-Lehrer-Relation

Der 63-Jährige wird den Aufbau der neuen Schule nicht mehr leiten, geht in zwei Jahren in Pension. „Ich war aber immer für Neues“, sagt er. Die Vorzüge der Sekundarschule seien nicht zu übersehen: „An unserer Realschule kommen 21,5 Schüler auf einen Lehrer. An der Sekundarschule wird die Quote 15,6 betragen.“ Die Stundenzahl für Lehrer falle von 28 auf 25,5 pro Woche. Und es gebe auch noch Beförderungsstellen für die Lehrer.

Dabei werde die neue Schulform eine familiäre Atmosphäre behalten, wie heute die Realschulen. „Ich kenne noch jeden meiner 600 Schüler vom Ansehen her“, sagt Heimbach. Die Gesamtschulen dagegen hätten mit gymnasialer Oberstufe meist weit über 1000 Schüler.

Die neue Schule kooperiert mit den beiden Oberstufen der Hamborner Gesamtschulen.

Junges Lehrerteam

Helmut Heimbach geht davon aus, dass sein Lehrerkollegium Zug um Zug mit dem Auslaufen der Realschule an die Sekundarschule wechselt. Von 35 Lehrern seien 30 unter 40 Jahre alt. „Das junge Team vertritt die Neuerung offensiv“, sagt er. „Ich bin vom Erfolg überzeugt.“

So blieben die besonderen Schwerpunkte seiner Schule bestehen. Dazu gehören die beiden Laptop-Klassen je Jahrgang, die sehr gefragt seien. Dort müssen die Eltern einen 1100 Euro teuren Apple-Computer beisteuern. Auch viele Zuwandererfamilien zahlten das anstandslos. Und 60 % der Realschüler hätten Migrationshintergrund.

Auch die erhöhte Stundenzahl in den Klassen 5 und 6 in Deutsch, Mathe und Englisch (sechs statt nur vier bis fünf pro Woche) werde übernommen, so Heimbach. Das helfe bei Defiziten, schaffe Zeit fürs Üben. Schließlich bleibe der mathematisch-naturwissenschaft-technische Schwerpunkt erhalten.

Elternvertreter hofft auf Sanierung der Gebäude

„Wir können also unser Konzept unter besseren Bedingungen fortsetzen“, bilanziert Heimbach. Deshalb gebe es keinen Grund, sich dem politischen Willen pro Sekundarschule zu widersetzen.

Andreas Ehmann, Vorsitzender der Schulpflegschaft, hofft als Elternvertreter zudem, dass die maroden Sanitäranlagen an der Kalthoffstraße auf Vordermann gebracht werden und die Turnhalle.