Meiderich/Beeck. Auch im Bezirk Meiderich/Beeck wird es in Kürze noch mindestens eine weitere Unterkunft für Asylsuchende geben. Welche Standorte dafür in Frage kommen, die entsprechende Anfrage der CDU in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck beantwortete die Leiterin des Sozialamtes nicht.

Auch im Bezirk Meiderich/Beeck wird es in Kürze noch mindestens eine weitere Unterkunft für Asylsuchende geben. Denn alle Stadtbezirke sollen ähnlich viele Bewerber aufnehmen.

Welche Standorte dafür in Frage kommen, die entsprechende Anfrage der CDU in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck beantwortete Andrea Bestgen-Schneebeck, die Leiterin des Sozialamtes, jedoch nicht.

Die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen. Stattdessen warb sie allgemein um Verständnis. Bis Ende des Jahres müssten voraussichtlich 1000 Personen untergebracht werden, doppelt so viele wie 2012.

Bestgen war für ihren Chef, den Sozialdezernenten Reinhold Spaniel, gekommen. Sie widersprach der Kalkulation von FDP-Ratsfrau Betül Cerrah nicht, dass es pro Stadtbezirk dann etwa 150 Plätze sein müssten. Demnach hätte Meiderich/Beeck weiteren Bedarf.

Vor der Sommerpause hatten sich die Bezirksvertreter darüber empört, dass sie von der Herrichtung des ehemaligen Übergangsheims an der Helmholtzstraße in Beeck nur nachträglich erfahren hatten. Bis Ende des Jahres soll das Haus mit einer Million Euro für 92 Asylsuchende wieder hergerichtet werden.

Auf CDU-Seite sorgt man sich, ob die schon zum Abriss vorgesehene Schrottimmobilie das noch wert ist. Ihr Erhalt entwerte zudem die ganze Umgebung. Vertreter von SPD und CDU bezweifelten, ob Beeck als sozial prekärer Stadtteil die langfristige Beheimatung dieser hilfsbedürftigen Menschen verkraften kann, ob etwa die Schulen die nötige Inte­gration leisten können. Denn sonst könne man auch den Flüchtlingen nicht gerecht werden.

Als „Schlag ins Gesicht“ empfand SPD-Sprecher Tim Eickmanns die wenigen Sätze, mit denen die Verwaltung schriftlich auf diese Bedenken einging. Zu den Baukosten hatte sie gar nichts Neues gesagt. Und weiter: Die Bewohner würden von zwei Hausverwaltern betreut. Alle Schüler würden Schulen zugewiesen. Grundschulkinder erhielten Fördermaßnahmen. Ältere Schüler würden in so genannten Auffangklassen auf den Wechsel in eine Regelschule vorbereitet. Und um welche Nationalitäten es sich handele, darüber werde die Lokalpresse dann informiert.

Nach 16 Uhr sind Bewohner allein gelassen

Dem konnte Bestgen auch in der Sitzung nicht viel hinzufügen. Sie verwies immer wieder auf die „strategische Planung“, die die Stadt in Angriff genommen habe. Die Hausverwalter jedenfalls seien mehr als Hausmeister. Sie würden auch Behördengänge erledigen. Nach 16 Uhr müssten sich die Bewohner an Polizei oder Feuerwehr wenden, die ihrerseits wiederum einen Bereitschaftsdienst des Sozialamtes hinzuziehen könnten. „Die Verwaltung scheint absolut überfordert“, bilanzierte Eickmanns.