Beeck. Kampagne des Stadtsportbundes, die Senioren in Bewegung bringen soll, startete im Haus an der Flottenstraße in Beeck. Ursula Gergs als leuchtendes Beispiel

„Als die Frau Gergs zu uns kam“, sagt Tom Giesbert vom Haus der Evangelischen Altenhilfe auf der Beecker Flottenstraße, „saß sie im Rollstuhl und konnte praktisch nicht laufen.“ Dann kam Hans-Gerd Barthel, Turn-Übungsleiter des MSV, der innerhalb der Beecker Senioreneinrichtung Sturz-Prophylaxe-Kurse durchführte.

Er motivierte Ursula Gergs, sich nicht mit dem Schicksal abzufinden. Mit Erfolg: „Gestern ging Frau Gergs gemeinsam mit ihrer Familie über die Beecker Kirmes. Am Rollator und stellenweise sogar freihändig“, sagt Tom Giesbert ganz begeistert und Ursula Bergs lacht und nickt, während sie sich im hellen Foyer des Altenwohnheims gemeinsam mit anderen Bewohnerinnen ein herzhaftes zweites Frühstück schmecken lässt.

Tja: Wer Sport treibt, muss auch kräftig essen. Der Stadtsportbund möchte mehr Senioren in Duisburg dazu ermutigen, Sport zu treiben.

An 22 Einrichtungen

Deswegen sind an diesem Montagmorgen auch Nicole Kons vom SSB und Holger Russ von der Krankenkasse Novitas BKK ins Beecker Haus an der Flottenstraße gekommen.

Sie stellen hier gemeinsam mit Gastgeber Tom Giesbert und dem SSB-Vorsitzenden Franz Hering sechs neue Schautafeln vor, die künftig überall dort ausgestellt werden sollen, wo sich viele ältere Mitbürger tummeln: „Wir haben 500 Sportvereine in Duisburg, viele davon bieten ganz gezielt Sportangebote für senioren an. Wir wollen darauf hinweisen und hoffen, so die Hemmschwelle für ältere Mitbürger reduzieren zu können“, sagt Nicole Kons, die beim Stadtsportbund in der Koordinierungsstelle Sport der Älteren arbeitet. Sehr erfolgreich betreibe man seit drei Jahren in Duisburg gemeinsam mit der Novitas BKK die Sturzprävention für Senioren. In 22 Einrichtungen im Stadtgebiet sei die bereits umgesetzt worden.

„Früher hieß es, ab einem bestimmten Alter ist man zu alt für Sport“, sagt Krankenkassen-Vertreter Russ, „mittlerweile ist klar, dass das nicht stimmt.“ Vorbildlich sei das Engagement vieler Sportvereine. In Ruhrort, etwa, biete der Ruhrorter Turnverein Seniorensport an und verstehe sich als Partner der Senioreneinrichtungen, sagt Franz Hering: „Der gesundheitliche Aspekt ist das eine“, sagt der altgediente städtische Sportfunktionär, „ein weiterer positiver Aspekt ist auch, dass Senioren viel aktiver in die das Leben der Stadtquartiere, integriert werden.“

Hoffnung machen die „Sport-Botschafter“ sogar jenen, die sich in Sachen Sport für aussichtslose Fälle halten: „Für Sport ist es nie zu spät.“