Hamborn. .

Nächtliche Raserei und laute Motoren sowie illegales Parken: Das sind Themen, die viele Hamborner beschäftigen. Bei der Rollenden Redaktion machten Donnerstag zahlreiche Bürger auf dem Alt-Markt ihrem Unmut über die Verkehrssünder Luft. Mitarbeiter des Ordnungsamts berichteten von ihren Erfahrungen und erklärten die Gesetzeslage. Politiker und Verwaltungsangestellte können den Frust verstehen und wollen nach Lösungen suchen.

„Das Problem ist, dass die Strafen für zu schnelles Fahren und Falschparken nicht hart genug sind“, sagt Uwe Heider, Hamborner Bezirksbürgermeister (SPD). „Ich hoffe, dass die Bundespolitik zu härteren Maßnahmen greift.“ Heider traf damit den Nerv der rund 60 Diskutanten am Zeitungs-Mobil. Sie applaudierten kräftig.

Josef Susing stören vor allem die vielen Falschparker, die im Bereich des verkehrsberuhigten Teils der Richterstraße (Shared Spaces) stehen: „Es kann nicht sein, dass die da einfach wild parken“, regt er sich auf. „Fußgänger kommen nicht mehr richtig durch. Man sollte den Bereich sperren.“

Andrea Schönemann von der städtischen Verkehrsüberwachung erklärt, dass ein kurzes Halten allerdings erlaubt sei: „Für drei Minuten darf man stehen. Wenn man dauerhaft etwas entlädt, sogar länger – eben so lange, wie die Entladung dauert.“ Das Problem sei aber, dass sich an diese Reglung kaum jemand halte. Zehn bis 15 Euro kostet ein Knöllchen an der Stelle. Theoretisch könne man auch abschleppen lassen, das klappt aber praktisch nie: „Sobald wir aktiv werden, kommen die Besitzer und fahren weg. So entgehen sie dem Abschleppen.“

1115 Verwarnungen

Den Vorwurf, die Stadt tue zu wenig, um die Situation zu verbessern, widerspricht Schönemann allerdings entschieden. Von Januar bis Juli habe man 1115 Verwarnungen geschrieben, sagt sie. Außerdem gebe es montags bis samstags regelmäßige Kontrollen durch die städtische Verkehrsüberwachung. An Markttagen sowieso, und die Stadt kontrolliere Falschparker mitunter bis in die späten Abendstunden hinein.

Ein weiteres Problem: Die Raser auf der Duisburger Straße. Siegfried Pietruszka ist empört über den Motorenlärm. Mittlerweile würden die Fahrer auch durch die Richterstraße brausen. „Wenn die hier durch den Verteilerkreis jagen, mache ich kein Auge zu.“

Karl-Heinz Neumann vom Bezirksamt glaubt, die Polizei habe das im Auge: „Allerdings braucht man in Deutschland Beweise. Oft sind die Raser nicht da, wenn die Polizei patrouilliert“, sagt er. Einige Marktbesucher glauben hingegen, dass die Polizei gegen Raser machtlos ist.

Dabei wünschen sie sich konsequentes Einschreiten von den Beamten – vor allem auch gegen die Motorradfahrer, die seit einigen Wochen auf der Duisburger Straße nahe der A-42-Auffahrt für jede Menge Lärm sorgen.