Obermeiderich.

Ohne die erwartete erneute Diskussion gab die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck der schrittweisen Auflösung der Grundschule Koopmannstraße ihre letzte Zustimmung. Die Gegner der Schulschließung nahmen an der Sitzung nicht teil oder verließen während der Beratung den Saal. Vertreter der Schulgemeinde waren nicht mehr erschienen.

Nachdem auch der Stadtrat die Schließung beschlossen hat, muss nun noch die Obere Schulaufsicht in Düsseldorf zustimmen, dann nimmt die Schule ab Sommer 2014 keine Erstklässler mehr auf und läuft im Jahr darauf aus. Die dann noch verbliebenen Klassen können geschlossen an eine Nachbarschule wechseln.

Ende April hatten sich die Bezirksvertreter in einer nicht-öffentlichen Anhörung ein Bild von der Situation verschafft. Sie hatten Vertreter von Schulverwaltung, Schulaufsicht, Nachbarschulen und Eltern der Koopmannschule angehört. Während die Niederschrift dieses Treffens davon nichts wiedergibt, berichteten Teilnehmer von erheblichen Interessengegensätze zwischen den Nachbarschulen. Umstritten war demnach vor allem der Erhalt der Koopmannschule durch Zusammenschluss mit einer größeren Nachbarschule im so genannten Schulverbund. Dabei fusionieren zwei Schulen mit einem gemeinsamen Leiter. Personelle Engpässe an der kleineren Schule können durch das Personal der größeren Schule ausgeglichen werden.

Nur Rudolf Kley enthielt sich

Bislang gibt es in Duisburg erst einen Schulverbund - zwischen zwei Grundschulen im Bezirk Süd. Dort hat der Rat aber einen zweiten Schulverbund beschlossen.

In einem Gespräch mit dieser Zeitung hatten die beiden SPD-Bezirksvertreter Rolf Storm und Heinz Wiesner und der bürgerlich-liberale Ratsherr Peter Bet­termann einen Schulverbund auch für die Koopmannschule gefordert. Sie hatten aber schon in der Mai-Sitzung verzichtet, dafür zu kämpfen. Die Schule befindet sich in einer Art Insellage zwischen Rhein-Herne-Kanal und Stadtgrenze Oberhausen. Ihre Schüler müssen künftig mit dem Linienbus zu einer der Nachbarschulen fahren. Genau das verhindern die beiden Schulverbünde im Bezirk Süd.

Für die CDU kritisierte Ulrich Lüger, dass Storm und Wiesner an die Presse gegangen waren. „Sie sollten sich besser an die Landtagsabgeordneten wenden. Dann hätten sie uns auf ihrer Seite.“ Nach Ansicht Lügers vollziehe man nur die Landespolitik. Allerdings kündigte Lüger für den Fall, dass im Rat andere Ausnahmen von den vorgesehenen Schließungen gemacht würden, an, künftig keiner Schließung mehr zuzustimmen.

Rudolf Kley (Bürger-Union) monierte die Sicherheit der künftig längeren Schulwege. Ihm erwiderte Bezirksamtsleiter Ralph Cervik, an großstädtischen Maßstäben gemessen, seien diese sicher. Nur Kley enthielt sich der Stimme.