Walsum. . Grüne und FDP in Walsum appellieren an den Rat, dem Elternwillen zu folgen und die Sonnenblumenschule nicht komplett zu schließen

Einen kleinen Sieg konnten sie bereits erringen, die Eltern der Kinder, die in Walsum die Sonnenblumen-Grundschule besuchen.

Als sie in der vergangenen Woche vor dem Rathaus demonstrierten, wo der Schulausschuss die endgültige Schließung der Schule durchwinken sollte, zeigte das Wirkung.

Der Schulausschuss reichte die Entscheidung an den Rat weiter, der nun am 8. Juli über die Zukunft der Grundschule an der Dittfeldstraße entscheidet (wir berichteten).

Zauberwort Kompromiss

Derweil macht sich die Walsumer Lokalpolitik ihre eigenen Gedanken zu den Plänen der Stadt. Die Walsumer Bündnisgrünen übermittelten der Redaktion nun einen eigenen Kompromissvorschlag, der unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten entstanden sei, schreiben die Grünen. Der Ansatz der Walsumer Grünen sieht vor – falls die GGS Sonnenblumenschule wie geplant geschlossen wird – den Standort als Zweigstelle der GGS Schulstraße weiterzuführen. Dies sei laut Schulgesetz des Landes NRW möglich und werde in Duisburg bereits im Fall der GGS Wrangelstraße in Duisburg-Kasslerfeld geprüft und geplant.

Die Ausgangslage sei in beiden Fällen gleich, weil jeweils für das kommende Schuljahr zu wenig Anmeldungen vorliegen würden. Nach Meinung des grünen Ortsverbands trägt die Zweigstellenlösung in hohem Maße dem Elternwillen Rechnung, dass ihre Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren nicht den mit mehr als 2,5 Kilometer langen und durch die Querung der B8/L1 gefährlichen Schulweg antreten müssen.

Auch die FDP in Walsum appelliert an den Rat der Stadt, die Entscheidung zur Auflösung der Sonnenblumenschule zu überdenken.

„Wieder einmal soll eine gut geführte Schule in Walsum im Sekundarschulen-Wahn sukzessive aufgelöst werden“, schreiben die Liberalen in einer Pressemitteilung. Die geplante Auflösung der Sonnenblumenschule zeige erneut, dass der Wille der Schulkonferenz, der Schüler, der Lehrerschaft und vor allem der Eltern, keinen Einfluss auf die politisch gewollten Entscheidungen hätten. „Unter demokratischer Entscheidungsfindung verstehe ich eine andere Vorgehensweise“, sagt FDP Bezirksvertreter Dirk Schlenke.

Für ihn ist die Schließung eine Platzbeschaffungsmaßnahme für die geplante Sekundarschule in Fahrn. „Da nach eigenem Bekunden der Verwaltung keine Ersparnisse durch die Auflösung der Grundschule zu erwarten sind“, sagt Schlenke, „wäre zu prüfen, ob am Standort eine U3-Betreuung oder Kindergartenplätze geschaffen werden können.“ Hier wäre dann, laut Schlenke eine Zusammenarbeit mit dem geplanten Familienzentrum an der Josefstraße möglich.