Meiderich. . Bündnis90/Die Grünen haben nu auch einen Ortsverband in Meiderich/Beeck. Dem geht es weniger um Umwelt- als um Jugendschutz. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind klar im Fürsorge-Fokus

„Für jugendliche Migranten wird hier zu wenig getan“, sagt Melih Keser von den Grünen. Um das in den Stadtteilen Meiderich, Beeck, Beeckerwerth und Laar zu ändern, habe man jetzt den Ortsverband Meiderich gegründet. 18 Mitglieder und Gäste wie die Landtagsabgeordnete Birgit Beisheim feierten jetzt den Einstand im Parkhaus Meiderich.

Einer der Schwerpunkte, so die Mitglieder bei der Feier, werden in der Integrationspolitik liegen. Vor allem junge Migranten wolle man zukünftig unterstützen. „Wir werden besonders zu den Jugendlichen Kontakt aufbauen“, kündigt Ortsverbandssprecher Keser an. „Wir werden uns die Probleme der Menschen anhören und dann Ergebnisse präsentieren.“

Konkret werde das wie folgt aussehen: Die Politiker planen, in der nächsten Zeit Jugendliche auf den Straßen in Meiderich und Laar anzusprechen und sie zu fragen, welche Freizeitangebote sie sich wünschen würden.

Anfangen wolle man auf der Friedrich-Ebert-Straße in Laar, einer Straße mit viel Potenzial, jedoch vielen leerstehenden Gebäuden und Geschäften. Dementsprechend gibt es dort keine Freizeitangeboten für Jugendliche. Die dort entstehende Langeweile , da ist sich Keser sicher, führe dann zu übermäßiger Gewaltbereitschaft: „Ich habe schon des öfteren gehört, dass sich Anwohner gegen Abend nicht mehr dort hin trauen“, sagt Keser. „Hier hilft nur ein Gespräch.“

Mit Freizeitangeboten, da sind sich die Grünen einig, könne man dem schnell Abhilfe schaffen. Einen Dialog mit Freizeit- und Sportvereinen halten die Grünen hier für besonders sinnvoll. In Meiderich habe man Ähnliches vor. Problembezirke, in denen Jugendliche Anwohnern Angst einjagen und besonders häufig Migranten zu den Übeltätern gehören, wollen die Politiker besonders unter die Lupe nehmen.

NSU-Morde als schlimes Signal

Menschen, die jetzt in diese Stadtteile im Duisburger Norden ziehen, wolle man ebenfalls direkt mit einem Dialog empfangen.

Gerade die vielen Rumänen und Bulgaren, die in den vergangenen Monaten nach Duisburg gezogen sind, müsse man so sofort integrieren und das gehe eben am besten, indem man auf sie zugeht.

Des Weiteren beratschlagte man sich bei der Gründungsfeier darüber, wie man das Thema Rassismus wieder stärker in die Aufmerksamkeit der Menschen rufen könne. Hier sehen die Grünen auch eine ihrer Hauptaufgaben.

Besonders die NSU-Morde hätten gezeigt, dass es in Deutschland immer noch große Gewaltbereitschaft gegen Zugezogene gebe.