Duisburg-Bruckhausen. .

Seit kurzem ist es amtlich: Der Matena-Tunnel in Bruckhausen ist aus Kosten- und Sicherheitsgründen stillgelegt.

Das aus dem Jahr 1912 stammende und mittlerweile marode 400 Meter lange Bauwerk bleibt allerdings erhalten – als Denkmal. Als Ersatz plant Thyssen Krupp einen modernen Rad- und Wanderweg nahe des Werksgeländes. Beim „Matena-Fest“ konnten Interessierte sich die Unterführung ansehen und die neue, etwa 1,5 Kilometer lange Strecke testen. Offiziell ist der Radweg ab Mitte Juli zu befahren.

Bürger hängen an dem Bauwerk

„Der Tunnel war aus mehreren Gründen nicht mehr zulässig“, sagt Markus Micken, Teamkoordinator für den Bereich Dienstleistungen bei Thyssen. „Er müsste mindestens neun Meter breit sein, misst aber nur etwas über sieben Meter. Hinzu kommen Stahlträger, die nicht mehr den neuesten Brandvorschriften entsprechen. Ihn still zu legen, ist die einzige Lösung.“

Für einige Interessierte ist es jedoch schwer zu akzeptieren, dass sie künftig nicht mehr durchkommen. „Dann kann ich jetzt mit meinem Hund nicht mehr einfach schnell zum Rhein kommen“, sagt eine Frau und fügt hinzu: „Das hat doch 100 Jahre lang gut funktioniert und jetzt soll auf einmal der Tunnel zu bleiben? Das kann ich nicht verstehen.“

Micken sprach jedoch davon, dass die Querverbindung eigentlich sowieso „tot“ sei. „Der Tunnel wurde kaum genutzt und war auch nie besonders einladend. Der Radweg ist schon eher interessant.“

Bei einigen Besuchern halfen allerdings auch solche Argumente nichts. Sie wollen keinen längeren Radweg, hängen an dem alten „Schimmi-Tunnel“, in dem Tatort-Kommissar Schimanski auf Verbrecherjagd ging. „Auf diesem Weg ging es immer sehr schnell zum Alsumer Berg. Nicht alle wollen ihren Picknickkorb mit dem Fahrrad außen herum fahren“, echauffierte sich eine Dame.

Studenten verschönern den Weg

Ein wenig versöhnlich wurden die Gäste dann bei einer kurzen Spritztour mit dem Bus und der Erkundung des Radwegs. Hohe, grüne Bäume, dahinter beeindruckende Industriekulisse: Da kam bei einigen sogar Begeisterung auf.

In den kommenden Monaten soll der Weg noch durch zahlreiche Kunstwerke, die zu der Stahlkulisse passen, verschönert werden. „Die Ausgestaltung der Strecke übernimmt eine Gruppe europäischer Architektur- und Kunststudenten anlässlich der internationalen Kunstausstellung Emscherkunst“, erklärt Markus Micken den Gästen.