Ruhrort.. Das Projekt „Waterfront“ startete vielversprechend, doch seit Jahren bewegt sich nichts am Hafenbecken. Auch im Ruhrorter Yachtclub ist Warten angesagt


Eine schicke Internetseite und eine teure Treppe, die ins unkrautüberwucherte Nichts führt, das sind die traurigen Fakten des Millionenprojekts „Waterfront“ in Ruhrort.

Die Hoffnung der Ruhrorter war groß. Vor mittlerweile fünf Jahren begeisterte die Firma Waterfront GmbH mit ihren Entwürfen für die Marina mit Lifestyle-Bebauungskonzept. Ein Hotel, eine Markthalle, Altengerechtes Wohnen, Bürogebäude und schicke Eigentumswohnungen all das gehörte zum millionenschweren Bauvorhaben.

Bald kamen auch die ersten Bagger, das Hafenbecken wurde trocken gelegt und eine imposante Treppe errichtet. Diese führt heute nur leider immer noch nirgendwo hin. Hinter der Treppe liegt die teuer aufgeschüttete Fläche brach. Unkraut, Schrott und Glasscherben vereinen sich zu einem äußerst unansehnlichen Bild. Das gesamte Gebiet ist eingezäunt, gegen die stetige Vermüllung hilft das jedoch nicht.

Geschäftsführung gewechselt

„Es hätte alles so schön sein können“ sagt Mario Adams, Vorsitzender des Bürgervereins, „Ruhrort ist so ein liebenswerter Stadtteil und die Waterfront hätte ihm wirklich etwas gegeben.“ Und tatsächlich, läuft man am Hafenbecken entlang und blendet die Berge an Müll und die beiden verfallenen und brandgeschädigten Häuser direkt zu Beginn der Passage aus, kann man sich das Areal idyllisch vorstellen.

Am Ende des Hafenwegs liegt der Ruhrorter-Yacht-Club von dessen Terrasse aus man einen beeindruckenden Blick über den Rhein hat. Auch die Betreiber des Bootsvereins sind beunruhigt. Sie zahlen Pacht an die Waterfront-Gesellschaft, der das Gesamte Gebiet gehört. Die Geschäftsführung der Firma hat mittlerweile gewechselt, verändert hat sich in Ruhrort jedoch nichts. Die Leute sind verunsichert.

Für die Ruhrorter ist das als Prestigeobjekt geplante Bauprojekt aktuell ein Schandfleck. Eine verwahrloste Baustelle, die wohl auf keinen Besucher einladend wirkt. Auf der Internetplattform „Ruhrort.de“ diskutierten einige Anwohner, ob man die Fläche nicht einfach nutzen könne, wie sie jetzt ist. Zäune weg, ein bisschen Rollrasen drauf und schon hätte man eine super Veranstaltungsfläche, argumentieren die User.

Eine anderweitige Nutzung der Fläche sei zur Zeit keine realistische Option, erklärt Georg Puhe vom Stadtentwicklungsamt Duisburg. Der Investor sei immer noch Eigentümer der Fläche und dementsprechend verfüge er über ihren Nutzen. „Unseres Wissens nach ist die Waterfront GmbH weiterhin gewillt das Projekt zu verwirklichen“, sagte er.