Hamborn. .

Gemeinhin gilt Meiderich als der Skulpturen-Ortsteil im Norden der Stadt. Was viele nicht wissen: Auch der Bezirk Hamborn hat einiges an „Kunst im öffentlichen Raum“ zu bieten. Um die Situation zu verbessern, regte die Bezirksvertretung Hamborn jetzt an, wie von der Stadt vorgeschlagen, alle Kunstwerke im Internet aufzulisten. Das soll unter kulturbetriebe-duisburg.de passieren.

Bei der bloßen Auflistung will es der Sozialdemokrat Sebastian Haak aber nicht belassen. Er schlug vor, bei der Stadt für den Bezirk Hamborn eine zusätzliche halbe Stelle zu schaffen, die im Rathaus Hamborn für die Kultur eingerichtet werden sollte. Unter anderem solle dort die Katalogisierung aller Kunstwerke erfolgen.

Neue Werke von Schülern

Daniel Wörmann (CDU) gab zu Protokoll, dass auf jeden Fall kurzfristig auch die beiden neuen Kunstwerke auf der Jägerstraße aufgenommen werden sollen. Die Entwürfe stammen bekanntlich von Schülern des Marxloher Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums und wurden bei Thyssen gefertigt. Sie thronen zwar schon auf den Sockeln, sind aber noch von Bauabsperrungen „umrankt“. Bei den Fundamenten handelt es sich um die, auf denen das gestohlene Sterntalermädchen und ein Junge standen.

Bezirksamtsleiter Jürgen Nattkamp sicherte der Politik zu, dafür zu sorgen, dass „auch unsere Kunstwerke in den Online-Auftritt integriert werden“. Immerhin handelt es sich um mehr als 40 Arbeiten. Etliche davon stehen an der alten Wolfsbahntrasse im Herzen Marxlohs. Die allerdings machen einen heruntergekommenen Eindruck, was den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Kurt Kreutgen (SPD) veranlasste, sich kritisch zu äußern: Den Künstlern werde man so nicht gerecht. Und er riet seinen Politikkollegen: „Wir müssen auch an die Folgekosten beim Aufstellen von Kunstwerken denken.“

Karlheinz Hagenbuck vom Wählerbündnis SGU merkte an, dass Kultur nicht immer von der öffentlichen Hand finanziert werden müsse, wie sich jetzt in Neumühl zeige: An der Kreuzung Duisburger-/Theodor-Heuss-Straße stellt die Interessengemeinschaft Gewerbegebiet Neumühl in Kürze eine etwa sechs mal zwei Meter große Stahlskulptur des Künstlers Jürgen Meister auf, die verschiedene Branchen symbolisiert. „Kunst kann auch ohne öffentliches Geld aufgestellt werden“, gab Hagenbuck zu bedenken. Er sei „stolz darauf“, dass das in seinem Bezirk gelungen sei. Bekanntlich übernehmen die Gewerbetreibenden alle Kosten inklusive der Pflege.