Meiderich. . „Graffiti? Das ist doch Vandalismus!“, so die Meinung vieler Bürger. Sie assoziieren mit den Sprühdosen stinkenden Dampf, lärmende Jugendliche und beschmierte Häuserwände. Die Sprayer selbst beschreiben ihre Arbeit als Kunst, das sehen auch Streetworker und das Team des Jugendamts ähnlich.

„Graffiti? Das ist doch Vandalismus!“, so die Meinung vieler Bürger. Sie assoziieren mit den Sprühdosen stinkenden Dampf, lärmende Jugendliche und beschmierte Häuserwände.

Die Sprayer selbst beschreiben ihre Arbeit als Kunst, das sehen auch Streetworker und das Team des Jugendamts ähnlich. Bei einem kleinen Bürgerfest am Fußgängertunnel an der Mauerstraße in Meiderich, wollen Amtsleiter Thomas Krützberg und die Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann, Anwohner und Sprayer zusammenbringen, um eine positive Beziehung zu stärken.

„Wir wissen ja auch, dass es nicht die Jungs sind, die hier zu so einem Fest kommen und sich legal auf den Wänden verewigen, die später illegal die schwarzen Kritzeleien an Häusern und Autos hinterlassen“, gibt eine Anwohnerin im Gespräch zu. Dennoch hängen ihre Probleme auch mit den „sauberen“ Sprayern zusammen. Zurück gelassene Sprühdosen animierten die Kids, die sonst mit der Szene nichts zu tun hätten, sich am Eigentum der Nachbarn auszulassen und außerdem machten auch legale Sprayer zu viel Lärm und Dreck, da sind sich die Anwohner einig.

Martin Dalimot als Vorbild

„Wir sehen das Problem und wir wollen uns auch zeitnah mit Lösungsstrategien auseinandersetzen“, sagt Krützberg und auch Stürmann will den Sprayer-Fall zu ihrer persönlichen Angelegenheit machen. „Ich werde hier jetzt im Sommer, wo die Saison beginnt, regelmäßig selbst vorbeischauen und mich davon überzeugen, wie die Lage ist und was sich tut“, erklärt sie. Ganz verhindern könne man illegales Sprayen nie, das wissen beide, aber dennoch wolle man sein bestes tun, um das Problem zu verringern.

Ein Vorbild für den legalen und künstlerischen Umgang mit den Dosenfarben ist der bekannte Sprayer Martin Dalimot, er wird unter anderem von den Stadtwerken engagiert, um freie Flächen in Duisburg und Umgebung zu gestalten. Beim Meidericher Bürgerfest ist er vor Ort und sprüht mit seinem Kollegen „Nick Knite“ (Künstlername) ein Kakteenbild auf eine der freigegebenen Flächen an der Mauerstraße. An den Betonwänden des Bürgertunnels können sich auch Nachwuchstalente auslassen. Die sechs-jährige Lana versucht sich am Anfangsbuchstaben ihres Namens.

Gegenüber „verewigt“ sich der elfjährige Ian-David schon etwas professioneller. Vorbereitet hat er seine Wandkunst bereits mit einer Papierskizze, damit nichts schief geht. Wenn er und die anderen mit ihren Bildern fertig sind, wollen sie ihre Spraydosen ordentlich entsorgen – versteht sich.