Die Wohnanlage in Meiderich erstrahlt in neuem Glanz: Kräftige Farben sorgen für ein erfrischendes Bild. Im Mittelpunkt steht eine Mauer, die zwei Graffiti-Künstler gestaltet haben.

„Zusammen leben, zusammen wohnen, zusammenwachsen” – ein einprägsames Motto, das den Bewohnern im Meidericher Hagenshof ab sofort vor Augen geführt wird. Zu lesen ist die Formel auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Bürgerhauses, auf einer Mauer, die man sonst wohl keines Blickes würdigen würde. Das erfrischende Graffiti-Kunstwerk ist auffälligster Bestandteil der vorerst abgeschlossenen Instandsetzungsarbeiten im Hagenshof.

Marten Dalimot (28) hat das Graffito entworfen und zusammen mit Andreas Bänsch (19) umgesetzt. Eine Jury hatte die Arbeit zuvor aus insgesamt sieben Beiträgen ausgewählt. „Es ist schon toll, wenn man das Stadtbild so mitprägen kann”, freut sich Marten Dalimot.

Graffito ist ein echter Blickfang

Das erste Werk ist es freilich nicht, das er mit seiner Agentur Mindstates (www.mindstat.es) in Duisburg verwirklicht hat. Zuletzt sorgte er für die neue Fassadengestaltung des Hallenbads Obermeiderich. Eineinhalb Tage haben Marten Dalimot und Andreas Bänsch an ihrem Werk im Hagenshof gearbeitet, bei über 30 Grad. Doch der Schweiß hat sich gelohnt, das Graffito ist ein echter Blickfang – mit dem auffälligen Schriftzug in den Farben Grün, Schwarz und Orange und den bunten, geschwungenen Streifen im Hintergrund.

Graffiti als Mittel, um das Stadtbild aufzufrischen. Für Marten Dalimot ist das mehr als nur ein vorübergehendes Phänomen. Der Diplom-Kommunikationsdesigner ist überzeugt: „Je mehr wir machen, desto positiver wird es auch wahrgenommen und je stärker wird es nachgefragt.” Das nächste Projekt ist sogar schon in Planung: die Gestaltung der Skateanlage in Bruckhausen.

Für Ralph Cervik, Leiter des Bezirksamtes Meiderich/Beeck, hat diese Form der Verschönerung aber noch einen weiteren Vorteil: „Graffiti-Kunst ist der beste Schutz vor Schmierereien.” Ganz bewusst hat Marten Dalimot in seinem Entwurf die Farbstruktur des Bürgerhauses einbezogen. Deshalb ist Gerhard Losemann, auf den das künstlerische Gesamtkonzept zurückgeht, mit dem Ergebnis überaus zufrieden. Die Idee des Bildenden Künstlers: weg vom tristen Einheitsgrau, hin zu kräftigen Farben.

Rot und Orange dominieren Eingangsbereich

Die Farben Rot und Orange dominieren jetzt den Eingangsbereich des Bürgerhauses. Der Schriftzug „Bürgerhaus Hagenshof” kommt dadurch besonders gut zur Geltung. „Die rote Farbe ist ein Signal, wo sich das Volk versamelt”, erklärt Losemann. Im Gegensatz dazu steht der kleine Turm auf der anderen Straßenseite. Der erstrahlt nämlich in einem kräftigen Blauton. Die Betonwände mit eigenen Arbeiten zu schmücken, kam aber für Losemann von Anfang an nicht infrage: „Das ist nicht Sinn der Sache.”

Auch wenn die Ausbesserungsarbeiten am Hagenshof – vom Beton bis zum Anstrich – fürs Erste abgeschlossen sind, denkt man durchaus über eine Fortsetzung der Maßnahme nach: Schließlich wurde ein weiteres Gebäude im tristen Grau zurückgelassen. Oberbürgermeister Adolf Sauerland macht das allerdings von der Finanzierung abhängig: „Wir müssen sehen, wieviel Geld 2010 noch da ist.”