Hamborn.
Speziell Gewerbetreibenden bot die Industrie- und Handelskammer (IHK) am Montag an, sich über die stadtplanerischen Ziele unter dem Namen „Duisburg2027“ für den Duisburger Norden noch einmal zu informieren. 70 Teilnehmer folgten der Einladung in das Abteizentrum nach Hamborn. Dort erläuterte Arne Lorz, der zuständige Projektleiter bei der Stadt, erneut den Weg von der theoretischen Zieldiskussion hin zur konkreten Flächenausweisung.
„Wir wollten sensibilisieren und informieren und das ist auch gelungen“, fasste jetzt Gastgeber Michael Rüscher von der IHK den Abend zusammen. Rüscher ist als IHK-Geschäftsführer für Stadtentwicklung zuständig. Zusammen mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) habe man Gewerbetreibenden speziell Gelegenheit geben wollen, sich zu informieren, was sich rund um ihren Firmenstandort womöglich ändern wird. Im Plenum selbst, erinnert er sich, sei gerade mal von einer Geschäftsfrau aus Walsum gefragt worden, ob denn die zwischen dem Walsumer Industriegebiet am Rhein und dem Schacht 2/5-Gelände nördlich Marxloh geplante Umgehungsstraße nicht auch Laufkundschaft fernhalte.
Mangel an Gewerbeflächen
Der Abend, so Rüscher, habe noch einmal verdeutlicht, dass es in Duisburg großen Mangel an Gewerbeflächen gibt. „Nachfragen nach Flächen über drei Hektar Größe können zur Zeit nicht bedient werden.“ Von daher sei so ein Projekt wie das neue Gewerbegebiet am ehemaligen Hamborner Güterbahnhof so wichtig. „Wir sind nun mal Logistikstandort“, sagt der IHK-Geschäftsführer. Logistik aber benötige viel Fläche. In Hamborn wären es wieder zehn Hektar zusätzlich. Es sei an dem Abend aber auch deutlich geworden, dass es nach wie vor Konfliktlagen zwischen Wohnen und Industrie gebe, so mit Thyssen-Krupp in Marxloh, mit Grillo in Hamborn und mit Arcelor-Mittal in Meiderich/Beeck. Sie gelte es im Konsens der Beteiligten zu bewältigen. „Die Firmen haben ja Bestandsschutz“, so Rüscher.
Ansonsten sei es für die Unternehmer wichtig gewesen, die Ansprechpartner bei der Stadt kennenzulernen und zu erfahren, wann es im Zuge der Aufstellung des Flächennutzungsplans gilt, die eigenen Interessen einzubringen. Rüscher warnt die Unternehmer davor, die städtische Rahmenplanung auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Arbeitsbedingungen für so manchen Betrieb könnten sich dadurch erheblich verändern.
Georg Kuchler nahm als Vorsitzender vom City-Management Meiderich, dem dortigen Werbering, an der Veranstaltung teil. Er lobt die vorausschauende Einbeziehung aller Beteiligten. „Der kurze Draht ist da ganz wichtig.“ In der Sache selbst müsse man jetzt prüfen, was die Pläne für die Meidericher Geschäftswelt bedeuten.