Duisburg-Nord. Am Ende des harten Winters sind zahlreiche Bürger geschockt über das, was nach dem Schmelzen des Schnees zum Vorschein kam. Wirtschaftsbetriebe fordern Bürger auf, Meldung zu machen

Mit dem Ende des Winters kommen sie im Duisburger Norden wieder klarer zum Vorschein: Dreckecken und Müllberge. Geschaffen von bestenfalls überforderten, meist jedoch schlicht rücksichtslosen und ignoranten Bürgern.

Mit dem Frühjahr – auch das ist in jedem Jahr aufs Neue zu beobachten – schicken Leserinnen und Leser, die Dreckecken in ihren Wohnquartierten entdeckt haben, immer wieder Fotos an die Redaktion, die das ganze Ausmaß der veranstalteten Sauereien aufzeigen sollen.

So wie ein treuer Leser dieser Zeitung aus Marxloh, der Fotos vor dem Ernst-Lohmeyer-Haus auf der Dahlstraße gemacht hat, am ehemaligen Sitz der EG DU. Grob geschätzt 200 Kilogramm Müll und Schutt wurden dort abgeladen, es stinkt und modert.

Die Gäste und Betreiber des Marxloher Schützenhofes an der Egonstraße sind seit Monaten – im wahrsten Sinne des Wortes – stinksauer, über das, was sich vor ihrer Haustüre abspielt: Unbekannte, mutmaßlich Lkw-Fahrer, die dort in ihren geparkten Fahrzeugen die Nächte verbringen, sollen dort ihren Müll in die abschüssige Böschung werfen und sogar ihr Geschäft dort verrichten. Auch die Drohung mit einer vermeintlichen Video-Überwachung hat dort nicht nachhaltig für Besserung gesorgt.

Mit gutem Beispiel voran gingen vor Ostern die Schülerinnen und Schüler der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Marxloh, die, unterstützt von der Initiative „Offensive für ein sauberes Duisburg“, in Marxloh selbst mit anpackten uns säckeweise Müll einsammelten.

Aus Walsum erreichten die Redaktion in der Woche vor Ostern zahlreiche Anrufe: Der Müll auf dem begrünten Mittelstreifen der Friedrich-Ebert-Straße wird von Einzelhändlern und Passanten kritisiert. Klagen über immer neue öffentliche Sauereien kommen auch aus Laar und Beeck. Die Kritik der Leser richtet sich am Redaktionstelefon in erster Linie gegen die mutmaßlichen Verursacher. Aber auch die Wirtschaftsbetriebe , über deren Bemühungen im Kampf gegen den Müll hier regelmäßig berichtet wird, stehen in der Kritik.

Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe, sagte auf Nachfrage der Redaktion, dass sein Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit den Bürgern angewiesen sei: „Wer irgendwo eine wilde Müllkippe entdeckt wird, dann sollen die Bürger uns das mitteilen“, sagte Lange, „wir schicken binnen 48 Stunden jemanden raus und beseitigen das Problem.“

Wichtig sei auch, sagte Lange, die Bürger immer wieder über Möglichkeiten legaler und kostenloser Müll-Entsorgung zu informieren.