Röttgersbach. . Der Kunsthandwerkermarkt im Mattlerbusch verzeichnete bei klirrender Kälte Einbußen
Auf der Koppel stehen die Pferde dicht bei einander. In dicke Pferdedecken gehüllt, scheinen auch sie langsam genug von der Eiseskälte zu haben.
Die paar Spaziergänger, die sich am Wochenende auf den Mattlerhof aufgemacht haben, gehen schnell weiter. Gleich nebenan klammern sich die Aussteller des 1. Kunst- und Handwerkermarktes in diesem Jahr an ihre Plastik-Pavillons, damit diese nicht davonfliegen.
„Wir sind froh, wenn wir die Standmiete heute wieder reinbekommen“, gesteht Hobby-Handwerkerin Susanne Wolters. Gemeinsam mit ihrer Schwägerin trotzt sie der Kälte im Mattlerbusch beim „großen“ Handwerkermarkt. Wie oft sie ihre liebevoll gefalteten Papierbasteleien schon wieder aufgestellt oder eingefangen hat, kann sie schon gar nicht mehr sagen. Der Wind ist an diesem frostigen Sonntag ihr größter Feind.
Auch ihre Stand-Nachbarin Anita Carmiggelt kämpft mit der Kälte. Ihre Handtuchtierchen und Figuren sind zwar standfester, jedoch sind ihre Finger mittlerweile steif gefroren. “Normalerweise habe ich an meinem Stand auch noch selbst gemachten Schmuck, aber den kann ich bei diesem Wetter gar nicht präsentieren“, erklärt sie. Vor drei Jahren hat sie ihren Beruf als Buchhalterin und Reinigungskraft aufgegeben und sich ganz ihrem Hobby gewidmet. Heute verkauft sie die putzigen Kunstwerke aus Gästehandtüchern und Waschlappen bei Gelegenheiten, wie dem Handwerkermarkt.
Das Angebot der Handwerkerstände reicht von Schmuck, über Puppenkleidchen, bis zu Grußkarten und Marmelade. Die liebevoll gemachten Waren bleiben jedoch auf den Tischen, als seien sie daran festgefroren. Nicht nur die Stimmung der Aussteller ist gedrückt durch die Wetterlage, auch die Kunden scheinen noch nicht in der Laune für Osterdeko zu sein. „Letztes Jahr war es richtig voll hier“, erinnert sich Anita Carmiggelt, „aber heute ist ja wirklich kaum etwas los.“