Laar. . Laarer Kleingärtner präsentierten beim Duisburg-2012-Workshop ihre Ideen, wie und wo schönes Wohnen am Wasser und nicht hinterm Deich möglich ist.

Als „ruhig , sachlich und konstruktiv“ erlebten Rudolf Gande und Peter Peters, die beiden Vorsitzenden der in Laar nebeneinander liegenden Kleingartenanlagen „Zum Wasserturm“ und „Rheintreue“, den Informationsabend zum Thema Duisburg 2012. Wie berichtet, sehen die Pläne der Stadt vor, die beiden hinter dem Rheindeich gelegenen Anlagen für Wohnbebauung zu opfern. Damit sind die 138 Kleingärtner nicht einverstanden.

Sie waren zum so genannten Workshop im Centrum Westende mit rund 60 Personen angereist, und stellten damit die größte Interessengruppe. Um mit ihnen die spezifischen Probleme erläutern zu können, wurden die Laarer von den übrigen rund 50 Workshop-Teilnehmern aus dem Bezirk Meiderich/Beeck getrennt. Was zur Folge hatte, dass die Ideen, Vorschläge und Bedenken dieser Gruppe ausführlich diskutiert werden konnten. „Die Stadt war gut vorbereitet“, attestieren Peters und Gande der Behörde.

Politiker sind eingeladen

Aber: Auch sie hatten sich bestens präpariert. Auf einer DIN-A-4-Seite hatten Gande und Peters ihre Argumente zum Erhalt der Anlagen zusammengetragen. Unter anderem verweisen sie auf den Naherholungswert – nicht nur für die Gärtner selbst. So nutzten viele Radler und Spaziergänger, die auf dem Rheindeich unterwegs seien, die Anlagen für ein Päuschen, sagten sie. Und die Patienten der Rheinklinik nebenan schlenderten auch oft durch die Kleingärten.

Zudem wiesen die Gärtner darauf hin, dass es sich bei der Aussage der Stadt, auf dem 50 000 Qua­dratmeter großen Grüngelände könnte „Wohnen am Wasser“ ermöglicht werden, um Etikettenschwindel handele. Denn: „Hier ist kein Wohnen am Wasser möglich, sondern nur Wohnen hinterm Deich – es sei denn, man baut Hochhäuser.“

Die Kleingärtner haben aber nicht nur Kritik geäußert, sondern auch Vorschläge gemacht, wie und wo „schöner Wohnen“ in der Nachbarschaft möglich wäre. In Laar und Beeckerwerth gebe es etliche Flächen, die sich dafür eigneten, ebenso in Ruhrort, wo das eingeschlafene „Waterfront-Projekt“ wieder aktiviert werden könnte.

Nun sollen die Ergebnisse des Treffens, an dem auch Politiker aus der Bezirksvertretung teilgenommen hatten, ausgewertet werden. Wenn auch die Ergebnisse aus allen anderen Bezirken vorliegen, soll alles zu einem neuen Flächennutzungsplan verwoben werden. Über den könnte der Rat der Stadt voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2013 entscheiden. Nicht allerdings, ohne das Votum der Bezirksvertretungen zu berücksichtigen. Die Meidericher Politiker sollen deshalb in die Gärten eingeladen werden, um sich selbst ein Bild vom Wert solcher Anlagen machen zu können.