Röttgersbach/Wehofen. .
In den vergangenen Tagen und Wochen war es mit der Ruhe im Freizeitpark Hamborn und am Evangelischen Klinikum Niederrhein an der Fahrner Straße vorbei: Holzfäller waren mit dem Abholzen unzähliger Bäume beschäftigt. Inzwischen geht es dort wieder ruhiger zu – jetzt werden die Stämme abtransportiert.
Hinter dem Krankenhaus (nahe der Kleinen Emscher) fielen deutlich über 200 alte Riesen: vor allem Eichen, Birken, Pappeln und Buchen. „Wir bereiten die Fläche für die Erweiterung des Krankenhauses vor“, berichtet der Technische Leiter des Hospitals, Manfred Rönfeldt, auf Anfrage unserer Redaktion. Die Fällarbeiten wurden, wie es das Gesetz vorschreibt, bis Ende Februar abgeschlossen, jetzt finden die „Aufräumarbeiten“ statt.
Stadt genehmigte die Fällungen
Im Vorfeld der Maßnahme, berichtet Rönfeldt weiter, habe es umfangreiche Untersuchungen gegeben: Ob sich dort zum Beispiel Spechte aufhalten oder Fledermäuse. Man habe nichts dergleichen entdeckt, weshalb die Untere Landschaftsbehörde bei der Stadt Duisburg grünes Licht für die Arbeiten gegeben habe.
Geplant ist als erstes der Neubau eines Bettenhauses in Verlängerung zum bestehenden. Um sicherzustellen, dass die Feuerwehr während der Bauphase rundum Zugang zu allen Gebäudetrakten hat, habe man die Bäume fällen müssen, um eine Notstraße anlegen zu können. Die Baumaßnahme soll noch in diesem Sommer/Herbst beginnen. Bekanntlich wird die gesamte Herzklinik in etwa fünf Jahren an die Fahrner Straße umziehen, dafür sind aber umfangreiche An- und Umbauten nötig.
Wenn alle Arbeiten im Krankenhausumfeld beendet sind, müssen Ersatzbäume gepflanzt werden.
Im Freizeitpark, nur ein paar hundert Meter vom Krankenhaus entfernt, hat die Stromleitungsfirma Amprion in großem Stil Flächen gerodet, auf denen Hochspannungsmasten stehen. Außerdem gab es Rückschnitte zwischen den Häusern Pollhofweg und der Freileitung. Dort werden – wie berichtet – voraussichtlich ab April neue Hochspannungsleitungen gezogen. Über die Trasse fließt der Strom zwischen Hamborn und Walsum. „Diese neue Querverbindung dient der Sicherung der Netzstabilität und einer sicheren Stromversorgung im westlichen Ruhrgebiet und ganz besonders in Duisburg“, so ein Amprion-Sprecher.
„Müssen immer gleich solche Mengen abgeholzt werden?“ Das fragt man sich in der Nachbarschaft. Ulrich Schagun, der unweit der Fällzonen wohnt, befürchtet, dass er nun noch mehr Staub von der Schwerindustrie abbekommt. „Die Bäume waren immer ein guter Filter.“