Marxloh/Walsum/Beeckerwerth. .
Vier der sechs Abfallfangkörbe, die vor knapp drei Jahren in Duisburg am Ende von Autobahnabfahrten aufgestellt wurden, befinden sich im Norden der Stadt. Sie haben sich bewährt, sagen Michael Gebert, Chef der Straßen.nrw-Niederlassung Ruhr, und Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg.
Wöchentliche Leerung
Straßen.nrw ist für die Autobahnen zuständig und somit auch für die Auf- und Abfahrten. Sprich: Die Landesbehörde muss sich um die Sauberkeit an den Rändern kümmern. Wegen fehlender Finanzen ist die Reinigung aber nur zweimal jährlich möglich, entsprechend übel sehen die Ausfahrten aus. Besonders schlimm ist es an der A 59 in Marxloh und in Meiderich. Dort werfen Brummi- und Pkw-Fahrer während der Wartezeiten vorm Abbiegen auf die innerstädtischen Straßen alles aus dem Auto, was sie nicht mehr gebrauchen können. Erstaunlicherweise auch massenhaft Schnapsflaschen. „Man hat den Eindruck, dass die Wartezeit zum Entrümpeln der Wagen genutzt wird“, sagt Gebert.
Ganz anders im benachbarten Holland: Dort gibt es schon lange Fangkörbe an Autobahnabfahrten. Sie haben sich bewährt. Als Gebert davon erfuhr, war er gleich Feuer und Flamme und entschied, testweise sechs Stück auf Duisburger Gebiet aufzustellen. Er konnte die Wirtschaftsbetriebe mit ins Boot holen: Die leeren die Körbe und reinigen auch das Umfeld – in aller Regel wöchentlich, obwohl das Gelände dem Land gehört.
Das tun die Wirtschaftsbetriebe aber gerne, schließlich ist man sich dort bewusst, dass verdreckte Autobahnausfahrten kein Aushängeschild für die Stadt sind.
Vier Sammelstellen im Duisburger Norden
Die vier silberfarbenen „Groß-Abfallkörbe“ befinden sich an folgenden Stellen im Duisburger Norden: A-42-Ausfahrt Beeckerwerth , A-59-Ausfahrt Marxloh,
A-59-Ausfahrten Walsum (in beiden Richtungen).
Über die gesammelten Mengen von Abfall können die Wirtschaftsbetriebe keine Angaben machen, weil sie nicht erfasst werden.
In der Regel werden die Körbe einmal wöchentlich geleert und das Umfeld wird gleichzeit in Ordnung gebracht, bei Bedarf aber auch häufiger, insbesondere in den Sommermonaten.
In der Praxis sieht es so aus, dass Autofahrer ihren Dreck aus dem Fenster werfen und versuchen, die überdimensionalen Papierkörbe zu treffen. Was nicht immer gelingt. Deshalb liegen rasch Berge von Unrat drumherum. „Das ist aber besser, als wenn die ganze Ausfahrt voll liegt“, sagen Gebert und Kersken. Konzentriert an einer Stelle lässt sich Müll nämlich recht einfach einsammeln. Und weil sich die Körbe (Motto: Jeder Treffer zählt) bewährt haben, will Gebert den Versuch weiterführen und sogar noch ausweiten. Denn Unfälle habe es durch die „Müllwerfer“ seines Wissens nicht gegeben.
Geeignet sind jedoch nur Ausfahrten, die an einer Ampel oder an einer vorfahrtsberechtigten Straße enden. Sprich: Die Fahrer, die von der Autobahn kommen, müssen mitunter verkehrsbedingt anhalten oder zumindest Schrittgeschwindigkeit fahren.