Walsum. . Größte Freiluft-Fete am Niederrhein fand auf dem Walsumer Kometenplatz statt

„Der Prinz ist heute stille, es zählt nur der Frauenwille“, sagte Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann in Richtung von Prinz Arnd I. und ihrer Lieblichkeit, Prinzessin Mechthild I., die eingerahmt von der Prinzengarde der Walsumer KG Gruen-Weiss vor dem mobilen Bühnen-Truck der Rheinfelsquellen schunkelten.

Augenzwinkernd ließ sich die Gruen-Weisse Tollität zumindest das Schunkeln nicht verbieten – genauso wenig wie die Mehrzahl der fröhlichen Narrenschar – insgesamt wohl an die 1500 Möhnen und Narren – die sich zum Start in die heiße Phase des Straßenkarnevals zahlreich auf dem Kometenplatz versammelt hatten.

Ob es bei am immergrünen Karnevalshit „Hände zum Himmel“ gelegen hatte, der wenige Minuten zuvor ertönte, oder daran, dass KG Gruen-Weiss-Präsident Elmar Klein als Christdemokrat einen besonders guten Draht nach oben hat – man weiss es nicht – jedenfalls kam pünktlich um 11.11 Uhr die Sonne über dem Walsumer Kometenplatz hervor.

„Über 30 Jahre feiern wir hier jedes Jahr unsere Altweiberfastnacht“, sagte Klein begeistert, „und – glauben sie’s ruhig – nicht einmal Regen!“ Was sollten beim Sonnenschein aber diejenigen unter den ausgelassen feiernden Möhnen machen, die kostümmäßig extrem „cool“ auftraten – wie die fröhlichen Walsumer „Schneeweiber“? „Kein Problem“, sagten die und schunkelten fröhlich weiter, „wir sind bereit, dahinzuschmelzen . . .“

Dass die größte Freiluft-Altweiberfastnachtsparty am Niederrhein kein lokaler Geheimtipp mehr ist, stellten unter anderem drei niedliche „Bienchen“ unter Beweis: „Eine von uns ist aus Düsseldorf, eine aus Hamm und eine – natürlich aus Walsum.“ Wie sich denn so eine Biene aus dem elitären Düsseldorf in Walsum fühlt? „Bestens, jede Menge süßer Nektar hier!“ Na dann – „Helau!“ in die Landeshauptstadt.

Neben Bienchen und den fröhlich-dahinschmelzenden Schneefrauen gab’s noch jede Menge ausgefallener Kostüme zu bestaunen. Eine Bananen-Bande, Eisbären-Familien, Horden schunkelnder Miezekatzen, Stewardessen mit Kapitän im Schlepptau – die Auswahl an kreativen Kostümen war riesig.

Vorne auf dem Platz, am Bühnen -Truck, zeigten Walsumer Büttenkünstler, dass sie in Sachen Kreativität dem Möhnenvolk nicht nachstehen: Wahrsagerin Esmeralda überzeugte bei ihrem Freiluft-Debüt mit Wortwitz und Charme.

Die Gruen-Weisse Damensitzungspräsidentin Christiane Bindemann führte souverän und herzlich durch das Programm, dessen offizieller Teil gegen 14.30 Uhr nach dem Einmarsch des Stadtprinzen Dirk II. endete – weiter gefeiert wurde natürlich trotzdem.