Duisburg-Marxloh. . Neujahrsempfang in der Begegnungsstätte der Ditib-Moschee. Hoffnung auf bessere Zusammenarbeit mit dem neuen Moscheevereins-Vorstand

Die Gehwege auf der Warbruckstraße rund um die Ditib Moschee sind noch vereist, aber beim traditionellen Neujahrsempfang der Begegnungsstätte machte sich die vorsichtige Hoffnung auf Tauwetter bemerkbar.

Das letzte Jahr war trotz gegenteiliger Absichtserklärungen der Gemeindeleitung von Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit der Begegnungsstätte geprägt. Nun wurde durch Neuwahlen im vergangenen Oktober der komplette Gemeindevorstand der Ditib-Moschee ausgetauscht.

„Uns wehte hier ein eisiger Wind ins Gesicht, unserer Arbeit wurden viele Steine in den Weg gelegt“, sagte Ismail Komsucuk, der erste Vorsitzende der Begegnungsstätte in seinem Grußwort rückblickend. Er stellte den Gästen den neu gewählten Vorsitzenden der Gemeindeleitung Necati Mert vor, der Muhammed Al in diesem Amt abgelöst hat. Man wolle nun gemeinsam den einzig möglichen Weg gehen, den Weg der Vernunft, sagte Komsucuk.

Die zweite Vorsitzende Helga-Maria Poll rückte die Leistungen der Begegnungsstätte in den Fokus. Der sei es trotz schwieriger Bedingungen gelungen, in 450 Führungen über 10.000 Menschen in die Moschee zu holen.

Institution für Informationenrund um den Islam

Aus ganz Deutschland kämen Anrufe, man sei inzwischen eine Institution zur Klärung von Fragen rund um den Islam, sagte Poll. „Die finanzielle Abhängigkeit von Projekten ist ein hartes Leben“, sagte Poll, „deshalb sind wir darauf angewiesen, dass alle, die es gut mit uns meinen, weiter mitarbeiten“.

Necati Mert deutete die einträchtig ausgesprochene Einladung zum Neujahrsempfang der Nachbarn als gutes Zeichen für einen Neubeginn. „Das heißt, dass die zwei Institutionen unter der Kuppel ihre gemeinsame Arbeit wieder aufnehmen“, sagte er im Namen des neuen Vorstandes. Er betonte, wie wichtig das enge Zusammenwirken mit der Stadt, der Entwicklungsgesellschaft, den Kirchen, der Polizei und der Presse für ein friedliches Zusammenleben sei.

Beim anschließenden Buffet wurde auch über die Ermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten gegen die Staatssekretärin Zülfije Kaykin – früher Chefin der Begegnungsstätte – diskutiert. „Ich will gar nicht sagen, dass wir in dem Riesenprojekt keine Fehler gemacht haben“, sagte Sinan Celik, der neue Pressesprecher der Moschee, „aber diese pauschalen und unbegründeten Vorwürfe schmerzen doch sehr. Davon sind vor allem die vielen Gemeindemitglieder betroffen, die zehn Jahre lang ehrenamtlich ihre Zeit und ihr Geld in diesen Bau gesteckt haben.“