Duisburg-Marxloh. . Ein Mann und sein Logo: Kreativgeist Özet zieht Marxloh Berlin und Köln vor

Wer Halil Özets Loft im Marxloher Medienbunker am Johannismarkt betritt, der schaut sich erst einmal andächtig um. Schöner Wohnen in Marxloh – hätte bei diesem gelungenen Zusammenspiel von Leben und Arbeiten mit netten Kollegen, Katze, Computern, weichen Sofas und vielen, vielen Büchern durchaus der Slogan sein können.

Apropos Slogan: Özet, Jahrgang 1974, in Marxloh aufgewachsen, ist der Mann, dem der mittlerweile preisgekrönte Slogan eingefallen ist, dem Marxloh bei jungen Leuten in den vergangenen Jahren überregionale Beachtung verdankt: „Made in Marxloh“.

Wie so vieles im Leben des Marxlohers, den der Beruf des Fernseh-Kameramanns in die ganze Welt geführt hat, war auch dieser Slogan ein Produkt lokalen Denkens und globalen Handelns: „In Marseille habe ich gesehen, wie dort von einem Sportartikel-Hersteller für den berühmtesten Sohn der Stadt, Zinedine Zidane wirbt“, sagt Özet.

Aus „Made in Marseille“ wurde in Özets Gedanken blitzschnell „Made in Marxloh“: Eine Dachmarke für das junge Marxloh, das sich seiner Herkunft selbstbewusst und positiv stellt, war geboren. Damals mit im Team der „Kultur-Kollektivs“ Medienbunker: Mustafa Tazeoglu, der heute gemeinsam mit seiner Partnerin Christine Bleks mit „Urban Rhizome“ sehr erfolgreich eine Agentur für Entwicklung urbaner Kultur betreibt.

Hunderte von Volleybällen und Fußbällen, die das schwarze Logo auf gelbem Grund ziert, hat das Team des Kreativen-Kollektivs mit den Mitteln eines Integrations-Preises in den vergangenen Wochen anfertigen lassen. „Die werden wir an Vereine, Unternehmen, Kinder und Jugendliche in Marxloh verteilen“, sagt Özet.

Der will und wird in 2013 weitere Projekte mit Nachdruck anschieben, die Marxloh nach innen stärken und nach außen bewerben sollen: „Die Brautmodenmeile ist klasse, aber eindimensional. Deswegen ist es wichtig, das MEB bekannt zu machen.“ MEB, das ist das seit 2010 bestehende Marxloher Einzelhandelsbündnis, dem, wie Özet sagt, nun auch Mitglieder des 2012 aufgelösten Werberings Marxloh beitreten werden.

Zum Valentinstag, sagt Özet, würden MEB und Medienbunker außerdem eine neue Website auf den Weg bringen. Im Frühjahr will der kreative Kopf, der seinen Lebensunterhalt nach wie vor als Fernsehmann bestreitet, auch wieder Medienbunker-Partys veranstalten: „Warum nicht mit einem Internet-Livestream aus einem Berliner Club, in dem jetzt ein Duisburger DJ arbeitet?“