Duisburg. . Bezirk Meiderich/Beeck will drei Jahre lang auf einen Teil des eigenen Geldes verzichten.

Heftige Diskussionen hatte es im Herbst in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck über die künftigen Zuständigkeiten bei der Sanierung von öffentlichen Spielplätzen gegeben. Dort hatte eine Mehrheit aus SPD, Linken und Bürger-Union den Vorschlag des Jugendamtes abgelehnt, die Zuständigkeit größtenteils abzugeben und einen Unterausschuss des Jugendhilfeausschusses entscheiden zu lassen (wir berichteten). Hintergrund: Alle sieben Stadtbezirke verfügten zuletzt über nahezu gleiche Mittel für die Spielplätze. Vor allem in Rheinhausen mit einer größeren Anzahl (kleinerer) Spielplätze gibt es einen Sanierungsstau. Dagegen konnten im Duisburger Norden in den letzten Jahren die meisten Anlagen auf Vordermann gebracht werden.

Als „Gipfel der Dreistigkeit“ bezeichnete es jetzt SPD-Sprecher Tim Eickmanns, dass das Jugendamt in einem zweiten Anlauf versuchte, seinen Vorschlag durchzubekommen, ohne auf die Position der Bezirksvertretung einzugehen. Und so präsentierte die SPD einen Kompromissvorschlag: Drei Jahre lang soll ein Teil des Meiderich/Beeck zustehenden Betrags von 45 000 Euro abgezweigt werden. Je Bezirk sollen 7 500 Euro als eine Art „Soli-Beitrag“ zusammengelegt werden. Damit soll der Sanierungsstau behoben werden. Die grundsätzliche Zuständigkeit der Bezirksvertreter bliebe erhalten.

Das fand diesmal auch bei der CDU Anklang. „Ja, das löst das Problem“, erklärte Ulrich Lüger. „Nach drei Jahren müssen wir dann sehen.“ Nicht so Rainer Gänzler (Grüne). Er forderte eine Abkehr vom „Kirchturmdenken“, musste sich darauf von Elsbeth Kempin (parteilos) aber vorhalten lassen, sonst doch immer für die Stärkung der Bezirks-Kompetenzen einzutreten. Am Ende stand eine große Mehrheit hinter dem Kompromiss-Vorschlag der SPD.

Im Jugendhilfeausschuss forderten jetzt SPD, Linke und Grüne gemeinsam das Jugendamt auf, einen solchen Kompromissvorschlag zu erarbeiten.