Duisburg-Walsum. . Um ihrer Verkehrssicherungspflicht nach zu kommen, lässt die Stadt den „halben“ Schulhausmeister von der Vernnbuchschule nun von den Wirtschaftsbetrieben unterstützen
Beim Wintereinbruch am vergangenen Freitag begaben sich Grundschüler an der Walsumer Vennbruchstraße buchstäblich auf dünnes Eis. An der Schule, deren Lehrer, Schüler und Eltern seit März diesen Jahres darum kämpfen, endlich wieder einen eigenen Hausmeister zu bekommen (wir berichteten), gab es bis zum gestrigen Donnerstag keinen Winterdienst.
Der Grund: Der Hausmeister, der die Schule um 6.45 Uhr aufschließt, hat am Morgen genau 18 Minuten Zeit für die Vennbruchschule, bevor er weiter zur Don-Bosco-Schule nach Overbruch muss. Neben dieser Schule betreut er außerdem noch die Ochtrupschule.
Die Schulpflegschaft der Vennbruchschule wandte sich Mitte der Woche an die Redaktion und beklagte die Zustände die, so die Meinung der Eltern, in erster Linie von der städtischen Immobiliengesellschaft IMD zu verantworten seien. Schulmilch hätten die Kinder über Wochen nicht bekommen, neue, dringend benötigte Schulvitrinen hätte niemand zusammenbauen können. Die IMD habe mehrfach Zusicherungen gemacht, passiert sei faktisch nichts.
Sicherheit der Kinder
„Wer diesen Zustand auf Dauer in Kauf nimmt“, wird der Schulleiter Peter Steuwer in einem der Redaktion vorliegenden Schreiben der Schulkonferenz zitiert, „tut dies auf Kosten der Sicherheit unserer Schulkinder, vernachlässigt das Gebäude und Schulgelände, provoziert Vandalismus und Folgeschäden.“
Der Brandbrief von Mitte November ging an IMD, Bildungsholding und Schulaufsicht. Auf Nachfrage der Redaktion bestätigte Steuwer die Schilderungen der Schulpflegschaft. Er habe bereits im März vor den Zuständen gewarnt, die Ende vergangener Woche aufgelaufen seien. Allerdings: „Uns wurde am Mittwoch kurzfristig mitgeteilt, dass die Wirtschaftsbetriebe sich in diesem Winter um den Winterdienst auf unserem Schulhof kümmern werden.“ Am Donnerstag erfolgte dies dann auch.
Die Wirtschaftsbetriebe sollen in diesem Winter lang auch an anderen Schulen im Norden aushelfen, die sich einen Hausmeister teilen. Ein Sprecher der Stadt sagte dazu auf Nachfrage, dies sei normal und keine Neuigkeit.
Die Vennbruchschüler mussten bis zum gestrigen Donnerstag trotzdem über Glatteis und Schnee ins Schulgebäude rutschen. Rektor Steuwer: „Auf diese Gefahr hatte ich seit Beginn des Jahres hingewiesen.“