Duisburg-Aldenrade. .

Gut 80 Zuschauer verfolgten gespannt die Diskussion um die geplante Sekundarschule in Walsum.

Vor der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstagabend im Bezirksrathaus in Aldenrade rollten sowohl Befürworter des neuen Schultyps (von der Gemeinschaftshauptschule Ludgerusstraße) als auch Gegner (von der Realschule Fahrn) Transparente aus, um ihre Positionen unmissverständlich klar zu machen.

Im Rathaus selbst mussten die Banner eingerollt bleiben. Anders als in der Sitzung Anfang November ließ Bezirksbürgermeister Heinz Plückelmann als Hausherr sie dieses Mal nicht zu. Außerdem verfügte er, dass nur 40 Zuschauer in den Saal kamen – aus Sicherheitsgründen. Die andere Besucherhälfte stand dicht gedrängt im breiten Eingang zum Saal und im Foyer, um dort durch die geöffnete Tür das Geschehen zu verfolgen.

Rund zwei Stunden lang ging es in der Sitzung um das Thema Sekundarschule. Zunächst beantwortete Ralf Hörsken, Chef der Duisburger Bildungsholding, eingereichte Bürger- und Politikerfragen. Anschließend unterbrach Plückelmann für gut 80 Minuten die Sitzung, um allen Anwesenden die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen. 13 Personen (Lehrer, Eltern, Politiker) nahmen die Gelegenheit wahr, vor allem Ralf Hörsken um Aufklärung zu bitten, was es mit der neuen Schule auf sich hat und warum sie besser sein soll als bestehende.

Peinlich versagt

In Walsum ist in Sachen Schuldiskussion alles schief gegangen, was schief gehen konnte. Zu Beginn der ganzen Debatte vor vielen Monaten ist – wie bei anderen Projekten in Duisburg auch – mal wieder vergessen worden ist, die Betroffenen aufzuklären und sie in den Prozess einzubinden.

Inzwischen stehen sich Schüler, Eltern und Lehrer verschiedener Schultypen wie Feinde gegenüber, würdigen sich kaum noch eines Blickes. Werfen sich gegenseitig wenig oder kein Demokratieverständnis vor.

Die Fronten sind so verhärtet, dass kaum noch eine einvernehmliche Lösung möglich scheint.

Politik und Verwaltung haben mal wieder peinlich versagt. Gregor Herberhold

Sie biete allen Kindern bessere Chancen, da sie eben keine „Resteschule“ sei wie jetzt die Hauptschule, so Hörsken. Die Schüler, die von der Grund- zur weiterführenden Schule wechselten, würden von einem Fachgremium auf die dann noch bestehenden Schulformen (Gymnasium, Gesamtschule, Sekundarschule) verteilt. Die Schulleiter könnten nicht mehr wie bisher frei entscheiden, wen sie nehmen. Dadurch sei sichergestellt, dass schwache und starke Schüler gleichmäßig verteilt würden. Dass die neue Schule kommt, das sei sicher. Und damit sei dann auch das Ende der Realschule besiegelt.

Hörsken schlug allen Kritikern vor: „Sprechen Sie mit Lehrern und Eltern bereits bestehender Sekundarschulen.“ Sie könnten ungeschönt aus der Praxis berichten.

Auch die Grundschule Breitestraße als angedachte Dependance einer Sekundarschule wurde angesprochen: Sie komme nicht mehr dafür in Betracht, so Hörsken.