Duisburg-Hamborn. . Der vor einem Jahr gegründetet Heimatverein Hamborn zählt inzwischen 191 Mitglieder. Was ihm fehlt: Eine eigene Bleibe. Sicherlich ist das ein Thema am 30. November bei der ersten Jahreshauptversammlung.

Sage und schreibe 191 Mitglieder zählt der erst vor einem Jahr gegründete Hamborner Heimatverein inzwischen. „Leider, leider“, sagt so manches Mitglied, „leider haben wir immer noch kein festes Domizil.“ Das wünscht man sich, und zwar schnellstmöglich. Unter anderem, um die bereits angesammelten stadthistorischen Schätze präsentieren zu können. Die schlummern, in drei große Kisten verpackt, in einem Privatkeller. „Wir möchten gerne die alte Bürgermeisterwohnung im Hamborner Rathaus übernehmen“, sagt Vereinsvorsitzender Jörg Weißmann. Aber: Die Stadt rühre sich nicht.

Das, obwohl Weißmann bereits bei der Gründungsveranstaltung im Rathaus an der Duisburger Straße 213 offiziell in seiner Ansprache darum gebeten hatte. „Wir wären ja auch bereit, einen Teil der Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen“, so der Vorsitzende. „Wir haben Handwerker in unseren Reihen, die zum Selbstkostenpreis tätig werden.“ Sie könnten etwa die Elektroleitungen neu legen, die Heizungsanlage in Ordnung bringen oder erneuern, die Sanitärarbeiten durchführen. „Die alten Böden, die Wandvertäfelungen und die Böden würden wir auf jeden Fall erhalten“, sagt Weißmann. Sie versprühen den Charme der 1920er Jahre und würden bestens ins „Vereinsheim“ passen, das ja auch ein Heimatmuseum werden soll. Ein Vorschlag, der übrigens nicht ganz neu ist.

Der Hamborner Privathistoriker Hans Lembeck (93), der die Räume seit seinen Kindertagen kennt, weil er neben dem Rathaus wohnte und mit den Kindern der Bürgermeister spielte. Er hat die Stadt schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass die Räume für einen solchen Zweck doch geradezu ideal wären.

Immerhin macht sich jetzt auch die Bezirksvertretung Hamborn für die Idee stark: In der jüngsten Sitzung brachten SPD und Linke den Antrag ein, der Oberbürgermeister möge prüfen, „welche Voraussetzungen zur Umnutzung der Bürgermeisterwohnung im Hamborner Rathaus in ein vom Heimatverein Hamborn betriebenes Museum erfüllt werden müssen und welche Kosten beim Umbau auf die Stadt zukommen würden“. Außerdem möchte die Politik, die dem Antrag geschlossen zugestimmt hat, wissen, welche laufenden Kosten entstünden, wenn die Räume dem Heimatverein zur Verfügung gestellt würden.

Die Politik hofft, in der ersten Sitzung der Bezirksvertretung im Jahr 2013 (voraussichtlich Ende Januar oder im Februar) verbindliche Antworten zu bekommen.