Duisburg-Marxloh. . Am Montag (19 Uhr) im Saal des Schützenhofes Marxloh
Die Rufnummern der Redaktion wurden in den vergangenen Wochen oft zum Sorgentelefon in Sachen Roma-Zuzug aus Serbien und Mazedonien.
„Kommen tatsächlich noch mehr von denen?“, „Dürfen die überhaupt nach Deutschland rein?“, „Sollen die tatsächlich in Marxloh bleiben?“ waren da noch die freundlichsten Fragen.
Komprimierte Ängste, geschürt vom problematischen Zusammenleben mit EU-Neubürgern aus Bulgarien und Rumänien. Und angestachelt von einer Brandrede des CSU-Innenministers Hans-Peter Friedrich. Seit dessen Warnungen sind die Medien seit Wochen voll mit Meldungen über eine vermeintlich bevorstehende Riesenwelle.
Ein Treck von Roma-Familien aus Serbien und Mazedonien, sagte der Innenminister, werde noch vor dem Winter in Deutschland Asyl beantragen. Obwohl im Duisburger Rathaus derzeit nach eigenem Bekunden niemand weiß, wann und wie viele Roma-Familien aus den genannten Ländern nach Duisburg kommen werden, bereitet die Stadt sich auf Neuankömmlinge aus diesen Nicht-EU-Staaten vor.
Containerdorf im Süden
Geplant ist die Errichtung eines großen Containerdorfes an der Masurenallee im Duisburger Süden. Vor dessen Fertigstellung, die spätestens in sechs Monaten erfolgen soll, will die Stadt die neuen Asylbewerber in Marxloh unterbringen. Eine vorübergehende Unterkunft sollen die Menschen im, laut Kommune, „weitestgehend leer stehenden“ Entenviertel in Marxloh erhalten. Die Häuser dort seien ohnehin für den Rückbau im Rahmen des Projektes „Grüngürtel-Nord“ vorgesehen. Laut Angaben der Stadt könnten die Immobilien dort relativ kurzfristig und kostengünstig in einen bewohnbaren Zustand versetzt werden.
Mit der Aufnahme von Asylsuchenden würden die Häuser dann unter die Aufsicht städtischer Verwalter gestellt.
Über diese Pläne informiert die Stadt Duisburg bei einer Sondersitzung des Runden Tisches Marxloh am Montag, 19. November, 19 Uhr. Veranstaltungsort ist der Saal des Schützenhofes Marxloh, Egonstraße 10, Duisburg-Marxloh. Sozialdezernent Reinhold Spaniel stellt die Planungen vor und beantwortet Fragen der Bürger.
Für die Stadt Duisburg ist es wichtig, diese Übergangslösung der Marxloher Bevölkerung transparent zu erläutern. Es soll vermieden werden, dass durch weitere Spekulationen Ängste geschürt werden. Zudem geht es um den Anstoß eines Dialoges, wie die Menschen während ihres Aufenthaltes konfliktfrei in die Stadtteilgesellschaft aufgenommen werden können.