Duisburg-Walsum. . Vergnügungsstätte am Franz-Lenze-Platz geplant. SPD will das verhindern

Viele Geschäfte, kleine Cafés und ein grüner Park: Der Franz-Lenze-Platz in Vierlinden ist ein hübsches Fleckchen Erde. Den Menschen gefällt das dorfähnliche Flair, Ältere profitieren von den kurzen Wegen – für sie ist es ein Einkaufsidyll. Jetzt fürchten Bürger allerdings, dass sich das bald ändert.

Der Grund: Leerstehende Lokale könnten zukünftig zu Vergnügungsstätten werden – so wie es bei den Räumlichkeiten des geschlossenen Lokals „Bali“ (Franz-Lenze-Platz 64) geplant ist. Dort soll demnächst ein Wettbüro öffnen.

„Wir haben Angst, dass hier nach und nach ein kriminelles Umfeld entsteht“, sagt Bezirksvertreterin Angelika Gesell (SPD), die nicht weit entfernt wohnt und oft am Franz-Lenze-Platz einkauft. Schon jetzt sei die Umgebung gegen Abend nicht mehr so sicher wie früher. „Hier ist oft Randale: Autorennen werden gefahren und ältere Leute werden angepöbelt. Mittlerweile ist die Polizei zwar häufiger im Einsatz und konnte die Situation etwas entschärfen, aber es ist immer noch gefährlich hier“, so Gesell.

Als Quelle des Übels und Treffpunkt aggressiver Personen bennent Anwohner Wolfgang Gajewski die Spielhalle „New York, New York“: „Vor dem Laden stehen viele luxuriöse Autos, unheimliche Typen gehen ein und aus. Ich möchte nicht wissen, was dort für Geschäfte gemacht werden. Ein zweiter Laden dieser Sorte würde alles nur verschlimmern“, so Gajewski. Da auch andere Läden leer stehen, fürchtet Gajewski, dass dort ebenfalls Vergnügungsstätten öffnen könnten und die Umgebung negativ beeinträchtigt wird. „Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis man hier nicht mehr hingehen kann“, sagt Gajewski.

Georg Berner, SPD-Ratsherr aus Walsum, kann diese Angst gut verstehen. Er verweist auf die Gefährdung der Funktionsfähigkeit des beliebten Einkaufsbereiches: „Der Franz-Lenze-Platz ist in Walsum und Vierlinden, neben dem Kometenplatz, das Einzelhandelszentrum. Durch zu viele Vergnügunsstätten könnte es allerdings zu einer wesentlichen Standortveränderung kommen“, sagt Berner. „Es könnte ein Umfeld entstehen, das der Kriminalität schnell Tür und Tor öffnet.“

Man müsse daher einschreiten, bevor es zu spät sei, findet Berner. Deshalb hat die SPD einen Antrag für eine Beschlussvorlage für die Nutzungsänderung von der Gaststätte „Bali“ in ein Wettbüro gestellt. „So kann die Stadt entscheiden, wer zukünftig als Mieter in Frage kommt“, sagt Berner. Vermietern von Lokalitäten sei es nämlich meist egal, wer die Räume mietet – Hauptsache, es wird gezahlt. „Da die Vermieter nicht hier wohnen, ist ihnen vielleicht gar nicht bewusst, was eine solche Veränderung bedeuten würde.“