Duisburg-Meiderich. .

Ob die neue Drehscheibe für den Kombinierten Verkehr im Bahnhof Duisburg-Ruhrort-Hafen tatsächlich zu neuem Lkw-Verkehr über innerstädtische Straßen in Meiderich führt, ist für die Stadtverwaltung noch nicht sicher. Die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck lehnte ihn jetzt einstimmig ab.

Allerdings lief die Frist für die Stadt für eine solche Stellungnahme im Planverfahren schon am 16. Oktober ab. Innerhalb dieser Frist aber waren die Bezirksvertreter nicht gehört worden. Und wie Axel Brenner vom Planungsdezernat den Bezirksvertretern erklärte, geht aus den von der Bahn vorgelegten Antragsunterlagen gar nicht hervor, ob überhaupt eine Zu- und Abfahrt der Container-Lkw über die Bürgermeister-Pütz-Straße angestrebt wird.

Immer wieder nachgelegt

Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann (SPD) hatte wenige Tage vor Ablauf der Frist davon erfahren, dass die Bahn neuerdings eine breitere Straße hinter der Lärmschutzwand plant - mit Anbindung in Richtung Am Nordhafen, statt, wie bislang, in Richtung Emmericher Straße. Zusammen mit den drei Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU und Linkspartei hatte sie innerhalb der Frist eine entsprechend ablehnende Stellungnahme abgegeben (wir berichteten). Zufällig äußerte sich auch die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme so. Denn eine Abstimmung miteinander hatte nicht stattgefunden.

Ein Vertreter des Umweltamtes erläuterte die Entwicklung: Erst habe die Bahn 2008 eine Zugbildungsanlage geplant, um aus vielen kurzen wenige lange Züge bilden zu können. Völlig unabhängig davon sei die neue Lärmschutzwand als Forschungsprojekt mit Mitteln aus dem damaligen Konjunkturpaket II errichtet worden. Dann sei das Projekt des Container-Umschlags („KV-Drehscheibe“) aufgekommen und zweigeteilt worden: erst als bloße Abstellanlage und neuerdings mit den konkreten Umschlaganlagen - und das plötzlich im 24-Stunden-Betrieb.

Allerdings könnte die Aufregung der Bezirksvertreter umsonst gewesen sein, denn Bezirksamtsleiter Ralph Cervik informierte, dass dort nur ein Schiene-Schiene-Umschlag erfolgen dürfe. Die Richtlinien für die geflossenen Fördergelder ließen nichts anderes zu. „Die geplante Straße dient nur der Vernetzung mit anderen Terminals im Hafen.“

Axel Brenner vom Planungsdezernat erklärte, die Planunterlagen der Bahn dazu seien nicht eindeutig. Deshalb sei man vom schlimmsten Fall ausgegangen. Aufhorchen ließ sein Hinweis, die geplanten 100 Lkw-Bewegungen tagsüber auf dem Bahngelände machten nur fünf Prozent des gesamten Umschlags aus.