Die Realschule Fahrn nimmt den Kampf um ihren Erhalt auf. Rund 140 Bürger folgten am Dienstagabend der Einladung zur Informationsveranstaltung über die Sekundarschule, die nach dem Willen der Stadt künftig Haupt- und Realschule in Walsum ersetzen soll. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative „Sekundarschule in Fahrn - nein danke!“ (BI). Darin haben sich Eltern von Grundschule Breite Straße und Realschule Fahrn zusammengeschlossen. Denn nach den Plänen soll die Sekundarschule am heutigen Realschul-Standort Netzestraße ihr Hauptgebäude erhalten und in den Räumen der Grundschule Breite Straße eine Filiale. Dafür soll die Grundschule Breite Straße mit der Grundschule an der Dittfeldstraße fusionieren.
Kritik am Duisburger Schulkonsens
Unter großem Applaus stimmten die Teilnehmer im Schul-Foyer einer Resolution zu, die der Sprecherkreis der BI erarbeitet hatte. Danach soll der Rat der Stadt für beide Schulen bis 2023, der Laufzeit des NRW-Schulkonsenses, beiden Schulen an ihren heutigen Standorten Bestandsschutz zusagen. Voraussetzungen: Beide Schulen bringen bis dahin die für jeweils drei (Realschule) bzw. zwei Parallelklassen (Grundschule) nötigen Anmeldezahlen zusammen. Die Forderung soll der Stadt beim Walsumer Bildungsforum am 6. November, bei dem die Realschule Fahrn Gastgeber ist, überreicht werden.
Realschullehrer Helmut Feldhaus machte in einem Vortrag deutlich, dass der Duisburger Schulkonsens vom Dezember 2011 völlig anders aussehe als der NRW-Schulkonsens vom Juli 2011. CDU, SPD und Grüne im Land hatten sich darauf geeinigt, ein breit gefächertes Schulangebot zu erhalten, mit der Möglichkeit, Haupt- und Realschule durch eine Sekundarschule zu ersetzen. Das sollte im Konsens von Schulträger, Schulen und Eltern erfolgen. Wo sich 75 Anmeldungen dafür ergeben, kann die neue Schulform eingerichtet werden. Und diesen Konsens habe der heutige OB Sören Link als damaliger schulpolitischer Sprecher der SPD im Landtag mit verhandelt.
Von einem breit gefächerten Schulangebot, so Feldhaus, könne nach dem Duisburger Schulkonsens aber keine Rede sein. Auch nicht vom Konsens mit den Schulen und Eltern. Feldhaus: „Es soll hier künftig nur noch drei Schulformen geben, von denen sich zwei sehr ähneln: Gymnasium, Sekundar- und Gesamtschule“ mit der Sekundarschule als einer Art Gesamtschule ohne Oberstufe. Ausnahme: In Beeck soll es die Realschule weiterhin geben. Die beständig hohen Anmeldezahlen für die Realschule, so hieß es am Dienstag, zeigten, wohin der Elternwille in Walsum tendiere.