Dass sich Energiekonzerne und Politik bestens darauf verstehen, außerhalb der Öffentlichkeit in Lobbygesprächen Nägel mit Köpfen zu machen, kann man ja seit Jahren in Berlin beobachten.

Dass sich Energiekonzerne und Politik bestens darauf verstehen, außerhalb der Öffentlichkeit in Lobbygesprächen Nägel mit Köpfen zu machen, kann man ja seit Jahren in Berlin beobachten. Allein die bitterböse Posse um die Energiewende...

Deren Kosten werden vom Kabinett der Staatsratsvorsitzend... – pardon – der Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel jetzt mit der groben Kelle dem Bürger aufgebürdet. Hut ab. Funktioniert offensichtlich bestens, die Lobby-Schiene der Energiemanager zur Politik.

Da kann man nur hoffen, dass jetzt in Walsum, auf lokaler Ebene, die Lobby-Gespräche zwischen Stromproduzent Steag und den beteiligten Volksvertretern ebenso intensiv geführt werden. Bitte im Bürger-Interesse!

Denn Bürger zahlen in Walsum gerade täglich die Zeche dafür, dass es bislang zwischen dem Brückenbesitzer Steag und der Politik zu keinem tragfähigen Kompromiss in Sachen Hubbrücke kam.

Wobei hier die Politik ziemlich außen vor war. Der einzige auf dem Tisch liegende Vorschlag der Steag, anstelle der Hubbrücke ein schnuckeliges Fußgänger- und Fahrradbrückchen im Stile der alten Hubbrücke zu bauen, kann nämlich nicht zielführend sein.

Weil es kein Argument sein kann, in der Frage des Walsumer Wahrzeichens auf das Gestaltungsrecht als Eigentümer zu pochen. Hier überwiegt klar das öffentliche Interesse am Bauwerk und allein danach hat sich Besitzer Steag in der Sanierung oder Neugestaltung der Brücke zu richten. Die Brücke war ein wichtiger Verkehrsweg und ist als solcher unverzichtbar für Bürger und gewerbliche Anlieger wie Fähr- und Restaurantbetreiber.

Warum sollte es der Steag anders gehen, als Privatleuten, die ein denkmalgeschütztes Objekt erworben haben? Die werden im Normalfall auf Gedeih und Verderb dazu verpflichtet, das schützenswerte Objekt gemäß seiner Optik u n d seiner Funktion in Schuss zu halten.

Dies hat die Steag bisher versäumt und genau dazu sollte sie von der Politik in aller Deutlichkeit aufgefordert werden. Das Geld dazu sollte in der Unternehmens-Kasse sein. Schließlich sind die Strompreise ja gerade wieder im Steigflug.