Getäuscht fühlen sich die Fraktionen von SPD, CDU und Linkspartei in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck und Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann von der DB-Netz-AG. Es geht um den Bau des Container-Bahnhofs im Bahnhof Duisburg-Ruhrort-Hafen. Sie werfen dem Unternehmen ein verschleierndes, scheibchenweises Vorgehen bei der Reaktivierung des alten Güterbahnhofs vor.

Kurz vor Ablauf der Beteiligungsfrist am entsprechenden Planverfahren sandten die drei Fraktionsvorsitzenden Tim Eickmanns (SPD), Ulrich Lüger (CDU) und Kenan Ilhan (Linke) mit Stürmann außerhalb der regulären Beteiligung der Stadt Einwendungen an die Adresse der Bezirksregierung Düsseldorf. Die ist Genehmigungsbehörde für den Ausbau der „Drehscheibe“ im Kombinierten Verkehr zum Container-Bahnhof.

Anfangs, im Frühjahr 2009, so heißt es in ihrem Brief, sei nur vom Bau einer Zugbildungsanlage mit einer Teil-Lärmschutzwand die Rede gewesen. Dann sei daraus 2010 der Neubau einer kompletten „Drehscheibe“ geworden, also für den Umschlag von Containern, Lkw-Wechselaufbauten und Sattelaufliegern. Mittlerweile aber zeichne sich die Endausbaustufe mit 24-Stunden-Betrieb und Lkw-Container-Verkehr ab.

Nur Umschlag von Schieneauf Schiene erwartet

„Die bisherige positive Stellungnahme der Bezirksvertretung basierte aber maßgeblich auf der Angabe, nur einen Schiene-Schiene-Umschlag zu realisieren“, heißt es weiter. Eine gute Zusammenarbeit sehe anders aus.

Die Dimension, die das Projekt jetzt angenommen habe, führt nach Überzeugung der drei Fraktionen zu „beachtlichen Umweltauswirkungen“ und „nachbarlichen Beeinträchtigungen“. Das werde etwa bei der Flutlicht-Ausleuchtung der Privatgrundstücke schon jetzt sichtbar.

Vor allem lehnen die Bezirksvertreter die neue verkehrliche Erschließung ab. Sollte ursprünglich eine Anbindung nur von Süden über die Emmericher Straße an die Autobahnen A 3 und A 40 erfolgen, so sollen die Container-Lkw nun über eine „innerbetriebliche Straße“ auf Bahngelände hinter der Lärmschutzwand in Richtung Stadtpark fahren, um in Höhe der Straße Am Nordpark in das öffentliche Verkehrsnetz zu münden. Die Bürgermeister-Pütz-Straße rangiere aber schon heute an der Kapazitätsgrenze. Schon heute, geben die Politiker zu bedenken, könnten die Lärmgrenzwerte dort nicht eingehalten werden. Es müsse deshalb bei der Süd-Anbindung bleiben, fordern sie. Dass zumindest eine Durchschrift des Schreibens auch an die DB-Netz-AG gegangen ist, ist nicht bekannt.