Duisburg-Marxloh. . Immer mehr Müllberge und Straßendreck in Marxloh. Runder Tisch diskutierte Dauerproblem. Wirtschaftsbetriebe und Ordnungsamt enttäuschen Bürger

Auf Marxlohs Straßen, Bürgersteigen, Hofeingängen, Spielplätzen und Grünflächen sammelt sich immer mehr Müll.

Der Runde Tisch Marxloh will das ändern, diskutierte mit rund 60 Marxloher Bürgern über das Dauerproblem im Stadtteil. Doch der wichtigste Gesprächspartner kam nicht, der Stuhl des Vertreters der Wirtschaftsbetriebe Duisburg blieb leer. Ohne Absage, ohne Begründung. Dabei hatte der Runde Tisch die Wirtschaftsbetriebe rechtzeitig per Brief zu ihrem Bürgerforum, am Montagabend in der Gaststätte „Bayernstuben“ eingeladen.

Sperrmüll auf Spielplätzen

Ein Vertreter der Wirtschaftsbetriebe hätte viele der Bürgerfragen aufgreifen können. Auch das – ebenfalls eingeladene – Ordnungsamt glänzte durch Abwesenheit. Dagegen zeigte die Polizei Präsenz: Ralf Werner, Leiter der Wache Marxloh, informierte ausführlich über die Arbeit seiner Leute im Revier. Entsprechend sauer reagierten die Marxloher beim Bürgerforum, machten ihrer Wut und Enttäuschung Luft: Sie kommentierten das Fernbleiben von Ordnungsamt und Wirtschaftsbetrieben mit „Sauerei !“ und „Schweinerei!“

Dabei ist der Handlungsbedarf enorm. Wie bei einem Puzzle oder einem Mosaik trugen die Marxloher viele Kritikpunkte zusammen: „Die Wirtschaftsbetriebe fahren hier zwar viel herum, machen dabei aber zu viel Pausen“, bemängelte etwa Renate Gerstmann, Sprecherin des Bürgerforums. „Die Wirtschaftsbetriebe leeren zwar die Mülltonnen, die blauen Säcke lassen sie aber meist stehen.“ Claus Krönke: „Den einen Sack sammeln sie ein, den anderen lassen sie stehen. Welches Konzept steckt dahinter?“ Auf den Spielplätzen in Marxloh fände der Revier-Service des Runden Tisches immer öfter Sperrmüll, alte Fernseher, Staubsauger, sogar Kühlschränke, monierte Renate Gerstmann weiter. Ein Renterpaar, Bewohner der Ecke Wiesen-/Kiebitzmühlenstraße, berichtete, dass Unbekannt e nachts auf einer Grünfläche nebenan regelmäßig Zeitungsbündel, Sperrmüll und Autoreifen abwerfen. „Die Ratten laufen hier über die Straße, als ob sie bei uns zu Hause wären“, erboste sich der betagte Ehemann. „Ich habe schon das Ordnungsamt und die Wirtschaftsbetriebe angerufen. Aber keiner fühlte sich zuständig.“ Das Müllproblem betrifft fast alle Straßen Marxlohs, auch die Einkaufsmeile Weseler Straße. Renate Gerstmann und Stadtrat Manfred Slykers (SPD) berichteten, auf den Bürgersteigen der Weseler Straße lägen „geschätzte eine Million Zigarettenkippen.“ Der runde Tisch forderte alle Geschäftsleute auf, vor allen Läden regelmäßig zu fegen, überall Mülleimer mit Aschenbechern aufzustellen