Mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, das unterstützt fast jeder. Aber wenn aus einer „Drehscheibe“ für den Kombinierten Verkehr (KV, Schiff/Straße - Schiene) klammheimlich ein großer Containerbahnhof wird, dann haben zumindest Anwohner Fragen. Horst Zuika von der Borkhofer Straße und Detlef Grund von der Gerrickstraße schlagen jetzt jedenfalls Alarm. Sie haben mitbekommen, dass am 16. Oktober die Frist für Einwendungen dagegen abläuft. Offiziell war die Planung zuletzt, jedenfalls in der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck, kein Thema mehr.
Horst Zuika grenzt mit seinem Garten direkt an die erste der beiden Lärmschutzwände. Er ist entsetzt. „Was bislang zwischen den beiden Lärmschutzwänden bloß als Rettungs- und Betriebsweg geplant war“, sagt er, „soll jetzt die Hauptzufahrt zu einem riesigen Container-Umschlagplatz werden“, befürchtet er nach dem Studium der Planunterlagen. „Und das nur wenige Meter vom Wohngebiet Mittelmeiderich entfernt!“. Insgesamt 15 Häuser grenzen direkt an das Bahngelände. Sie seien teilweise älter als der benachbarte Güterbahnhof.
„Was ist mit dem Feinstaub, der dadurch aufgewirbelt wird?“, möchte Zuika zum künftigen Verkehrsaufkommen wissen. Erst vor kurzem berichtete diese Zeitung, dass die Nickel-Belastung in der Gegend extrem hoch ist. Hinzu, so der Anwohner, kämen noch Lärm und Gerüche. Die dort errichtete Gabionenwand (Steine in Gitternetzen) hält er für unwirksam. Horst Zuika möchte wissen, wie es angesichts der Scheinwerfer-Beleuchtung auf dem Gelände künftig um seine abendliche Stimmung bestellt sein wird. Seiner Ansicht nach bedeutet das Projekt ganz klar eine Wertminderung für sein Haus, wird es künftig schwerer, dafür Mieter zu finden. „Wir beurteilen dieses Vorgehen als einen Angriff auf unsere Gesundheit und unser Eigentum“, folgert er.
Detlef Grund von der Gerrickstraße hat ein scheibchenweises Vorgehen der Bahn beobachtet. „Anfangs“, sagt er, „war nur von einem Umschlag von Schiene auf Schiene die Rede.“ Was den Lärm von Bahn, Hafen und Autobahn angeht, sagt er: „Die Schmerzgrenze ist überschritten!“
Detlef Grund fehlen Angaben über die Gefahrgüter, die künftig dort umgeschlagen werden. Nach seinen Informationen soll das Niederschlagswasser dort einfach versickern. Im Fall eines Unglücks befürchtet er eine Verseuchung der angrenzenden Grundstücke und des Grundwassers. Das aber müsse unbedingt verhindert werden, fordert er.